Author: Flashbash

Disclaimer: Dieser Artikel handelt ausschließlich von fiktiven Tieren. Beim Schreiben sind keine Ähnlichkeiten zu Schaden gekommen. Die Erfindungen und die handelnden Artikel dieser Personen sind frei gehandelt. Wer nach einer Möglichkeit sucht, sich in diesem Text wieder zu erkennen, möge einen Spiegel vor den Bildschirm stellen.

Endorphine

Wenn alles grau ist, Hunger nagt,
Durch Donald Trump und Mindestlohn,
Die Welt ist schlecht und du verzagt,
Dein Spiegelbild nur Spott und Hohn.
Dann solltest du mal was probieren:
Masturbieren

Warum etwas millionenfach besser ist als alles andere, wenn man zehn Gründe dafür finden kann

In der Zeit für Kinder von Kindern (ze.tt) habe ich neulich von einem neuen wissenschaftlichen Maßstab für die Bewertung von Lebenssituationen gelesen, den ich von nun an auf alles anwenden werde. Der Autor des Artikels “Warum alleine wohnen millionenfach besser ist als eigentlich alles” führt in seinem Werk zu Beginn kurz zwei Nachteile des Allein-Lebens auf, um dann in einer Buzzfeed-artigen Liste zehn Vorteile zu listen. Zwei Nachteile und zehn Vorteile bringen ihn sodann zur nicht zu vernachlässigenden Conclusio: Alleine Wohnen ist millionenfach besser als eigentlich alles. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Millionenfach besser! Als eigentlich alles! Nicht nur ist die Tatsache, alleine zu wohnen für den Autor besser als überhaupt zu leben, Sex, Kuchen oder der Weltfrieden, es ist ja millionenfach besser als alles. Nicht alles andere. Alleine wohnen ist millionenfach besser als alleine wohnen. Eigentlich. Wenn der Autor drei Wünsche bei einem Flaschengeist frei hätte, würde er sich zuerst wünschen, dass sein einer Mitbewohner auszieht, dann, dass der andere ebenso auszieht und der dritte und letzte Wunsch würde vermutlich lauten: Ich wünsche mir, dass nie wieder jemand bei mir einzieht.

Puff, unsere Chance auf den Weltfrieden ist soeben vertan worden, nur weil ein einzelner Mensch alleine wohnen möchte. Nicht zu vergessen, dass seine Mitbewohner nun eine neue WG suchen müssen und der onehin schon überlaufene Wohnraum in Deutschland nun um zwei Zimmer ärmer ist.

Und ich bin noch nichtmal auf die Gründe eingegangen, die ins Feld geführt werden. Diese taugen nämlich ebenso dazu, Gründe fürs gemeinschaftliche Wohnen zu sein. Glaubst du nicht? Hier kommen 10 Gründe, warum nicht alleine Wohnen besser ist als Sex, Kuchen und der Weltfrieden. Millionenfach besser:

1. Der Dreck ist nicht dein eigener

Stell dir vor: Deine Eltern oder Freunde kommen zu Besuch. In der Küche liegen wieder mal nur Verpackungen von Fertignahrungsmitteln und leere Alkoholbehältnisse. Du sagst einfach, dass das von deinen Mitbewohnern ist, und ersparst dir jegliche Diskussionen darüber, wie ungesund dein Lebensstil ist. Wenn du mal putzt und dein Mitbewohner saut sofort wieder alles ein, indem er sich Nudeln mit Würstchen (lecker) gekocht hat, ist er durch Anwendung kosmischer Ausgleichsgesetze sofort für die nächsten 8 Wochen mit putzen dran.

2. Zieh an was du willst – oder bleib einfach nackt

Wer im eigenen Wohnraum, den er sich mit anderen teilt, soziale Zwänge verspürt, die ihn Sonntags zum Tragen von etwas anderem als Jogginghosen verpflichten oder nicht nackt vor seinen Mitbewohnern herumlaufen kann, hat entweder auch noch ganz andere Probleme oder kein gutes Verhältnis zu sich selbst. Oder seltsame Mitbewohner.

3. Es ist immer etwas zu essen oder zu trinken im Kühlschrank

Wenn du nach einem durchzechten Tag nach Hause kommst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du noch irgendetwas zu essen findest. Oder gerade gekocht wird. Ein kaltes Bier gibt es noch gratis dazu, die nächste Runde kaufst du einfach beim morgigen Einkauf. Und wenn man mal 5€ in Geschirrtücher investiert hat, kann jeder sein eigenes Geschirrtuch als Serviette nehmen.

4. Du brauchst dich deinem Weltenhass nicht hingeben, weil du zuhause aufgemuntert wirst

Wenn du nämlich einen miesen Tag hattest, stellt dir jemand, ohne dumme Fragen zu stellen, ein Glas Wein hin und diskutiert mit dir über Sinn und Unsinn der Spargelzüchterei oder über die neusten Entwicklungen in Serien über südamerikanische Drogenkartelle. Glücklicherweise hat dein Mitbewohner Netflix, also bestellt ihr Pizza und schaut Narcos auf Netflix, während deine Sorgen vor der Tür warten.

5. Niemand kontrolliert die Anzahl deiner Sexpartner*innen

Wer kontrolliert das schon? Das ist sowieso egal und geht niemanden etwas an. Außerdem helfen dir deine Mitbewohner, sich die Namen zu merken.

6. Koch dein Essen, wie du willst

Nur schlechte Menschen mögen kein Knoblauch. Chili kann man auch auf dem Teller erst dazu packen. Wenn deine Mitbewohner sich an Zwiebeln oder Linsen stören, dann sind sie bald nicht mehr deine Mitbewohner. Das Gas ist stark in dir, Luke!

7. Niemand lässt gerne die Klotür offen – auch nicht alleine

Dann stinkt es nämlich in der restlichen Wohnung auch. Klotüren sind weniger dazu da, jemanden draußen zu halten, sondern eher dazu da, etwas drinnen zu halten. Und wenn wir schon beim Thema sind: Wenn deine Mitbewohner kontrollieren, ob du dein Gesicht gewaschen hast und dir, falls nicht, stumm oder laut Vorwürfe machen, dann wären die mir echt zu anstrengend. Siehen Punkt 6.

8. Lebe deinen Wohntraum und so

Wenn dir ein Dekoartikel gefällt, stellst du ihn einfach auf und gibst ihm einen witzigen Namen (wie Holger beispielsweise). Schon ist er Teil eures Wohntraums und niemand verurteilt dich. Und wenn es mal was wirklich hässliches ist, kümmert sich schon jemand anderes um die Entsorgung.

9. Ruhe wann du willst

Wenn du in Ruhe gelassen werden willst, gibt es auch in einer WG einen einfachen Weg: Geh in dein Zimmer und schließe die Tür. Wenn du das aber nicht möchtest, hast du immer jemanden zur Hand, mit dem du spontan am Montag abend eine Party veranstalten kannst, weil die Vorlesung am morgen eh nicht so wichtig ist. Und wenn du wirklich mal Ruhe brauchst, fährst du nach Hause und lässt dich von Mutti verwöhnen.

Und wer in einer WG wohnt und in seinem Zimmer nicht die Musik hören kann, die er möchte, wohnt vielleicht eher in einer Kaserne und sollte zehn Liegestützen machen. Jetzt.

10. FREIHEIIIIIT!!!!

Satzzeichen und Vokale sind zwar immer noch keine Rudeltiere, andererseits wurde hier ja auch nicht wirklich ein Grund genannt, weshalb ich nicht wirklich nach einem Gegenargument suchen muss. Stattdessen liste ich hier einfach noch ein paar Dinge auf, die laut Autor millionenfach schlechter sind als alleine zu wohnen:

  • der Dalai Lama
  • Motorrräder
  • Island
  • Einhörner
  • Mülltrennung
  • Umweltschutz
  • Bücher
  • Schokolade
  • Wein
  • Schlafen

Lachhaft!

Nur ein kurzes Gedicht 

Ein Spiel, das ich gerne spiele: Nenn mir drei beliebige Worte und ich baue eine Geschichte damit. Oder ein Gedicht. Manchmal kommt so etwas dabei raus:

Vorgegebene Worte: Kolibri, Federn Buchrücken

Ergebnis:

Ein Buch ist wie ein Kolibri, 

Ist festgeschrieben und ruht nie. 

Es sieht nicht ein den Lauf der Zeit, 

Der zwar nur rennt doch nicht verweilt, 

So sieht es nie, voller Entzücken, 

Die Federn, die den Vogel schmücken. 

Und bleibt derweil, ein Lederband

Mit Blättern in der Hinterhand, 

Von wo die Worte sich selbst pflücken

So leicht so frei, von dem Buchrücken

Butterblume ist auch eine Farbe

Ich habe in meinem Leben viel über Farben gelernt, kann als Mann Pink, Rosa und Lila unterscheiden und finde trotzdem noch, das Beige ein seltsames Wort ist. Ich habe immer noch niemanden gefunden, der mir nachvollziehbar erklärt, warum bestimmte Farben zueinander passen und andere wiederum nicht. Ich kann verstehen, dass das Geschmackssache ist, aber diese universellen Farbregeln verstehe ich immer noch nicht.

Schlimmer noch finde ich es, Farben und ihren Farbtönen immer differenziertere, kompliziertere Namen zu geben und so zu tun als wäre das völlig in Ordnung. Klar, Lachse sind lachsfarben, aber sind dann auch Katzen katzfarben? Und wenn mir jetzt jemand sagt, dass Katzen unterschiedliche Farben haben: Your argument is invalid. Da Lachse Produkte der Natur sind, können sie gar nicht alle die gleiche Farbe haben, denn die Natur ist nie perfekt. Immerhin hat sie dich und mich hervorgebracht 😉

Wenn man sich also darüber im Klaren ist, dass das alles nur selbstbezogener Bullshit der Mode-, Möbel- und Farbenindustrie sowie aller dazugehöriger Individuen ist, kann man auch selbst Farben erfinden. Ich würde zum Beispiel gerne eine butterblumenfarbene Wand haben. Hier ein Rezept:

Man nehme eine bestehende Wand, die in Weiß oder einem der zahlreichen Derivate (Eierschalenfarben, Cremefarben) gehalten ist und bewerfe sie mit rohen Eiern. Die dabei entstandenen Muster kann man hernach mit einem Besen noch kompositorisch ausgestalten. Schon hat man ein avantgardistisch, dadaistisch und neodespotisch angehauchtes Ambiente im Schlafzimmer, wobei die Wandfarbe zusätzlich zur olfaktorischen Gestaltung der Atmosphäre beiträgt. Tadaaa, es ist Kunst.

Alles in Butterblume!

Cluburlaub im Irish Pub

Ich bin ja meist nur konsequent, wenn es darum geht, inkonsequent zu sein. Dennoch ist gerade das ja auch wieder konsequent. Aus diesem Grund kommt pünktlich zum Beginn des zweiten Quartals (=1 Tag nach Beginn des selbigen) der erste Beitrag des Jahres. Be warned, there are things to be told…!

Aus diesem Grund erstmal ein paar Updates aus meiner Welt:

Errungenschaft des Jahres:

Ich habe es an Sylvester endlich mal nach Hamburg geschafft und es war toll. Ich habe König der Löwen gesehen (das Gebäude, von außen, über den Fluss), einen echten App-Entwickler getroffen, die WG von Hendrix, Cobain und Presley gefunden und viel und lecker gegessen. Nach Hamburg wollte ich wirklich schon immer mal und es freut mich total, dass ich es endlich geschafft habe. Hamburg, ich komme wieder!

Song der Woche:

Seit ich unterwegs bin, spukt er in einer Playlist herum und meiner anfänglichen Abneigung zum Trotz ertappe ich mich immer öfters beim Summen von Cluburlaub von Schnipo Schranke.

Textlich super, musikalisch bin ich noch nicht so hingerissen.

Fail der Stunde

Habe mich gerade geärgert, dass ich wohl total Schuppen bekommen habe und dann gemerkt, dass meine uralten On-Hear-Kopfhörer langsam ihren Lack verlieren.

Aber was soll’s, trotz meiner Unzulänglichkeiten, die sich bisweilen auch auf organisatorische Aufgaben (Reisen, Uni, Leben) negativ auswirken, habe ich es diese Woche geschafft, per Bahn einen Trip durch Süddeutschland zu organisieren, dabei verschiedene Interessensgruppen, Termine und infrastrukturelle Schwierigkeiten zu berücksichtigen (dieser dämliche Schwarzwald ist dem Hochgeschwindigkeits-Fernverkehr-Reisenden doch eher ein Dorn im Auge). Und das Wichtigste: Ich habe jede Bahn bezahlt, in der ich saß und saß in jeder Bahn, für die ich gezahlt habe. Abartig!

Nun war ich also in Tübingen und habe dort mit Karl eine WG besichtigt, um ihm bei seiner Suche nach einer Bleibe für sein Masterstudium beizustehen. Hat dann auch geklappt, die neuen Mitbewohner waren betrunken und die Zusage gab es am selben Abend. Ich sollte WG-Vermittler werden. Das Problem dabei ist wohl nur, dass alle Geschäftsmodelle, die auf zahlenden Studenten basieren, an deren chronischen Geldmangel scheitern.

Aus Gründen bin ich dann am Freitagabend in Heilbronn im Irish Pub gelandet. Nun ist ja Heilbronn per se kein schlechter Ort, aber die bodenlose Unverschämtheit, dass man uns in eine Großraumdisco mit Mindestverzehr und Elektronischer Musik schleppen wollte, konnte nur durch einen jungen Mann, der aus dem Zug kommend direkt in den Bahnhof erbrochen hat, ausgeglichen werden. Deshalb führte mich mein Kommilitone, Manuel (Name v.d.R. geändert), in den lokalen Irish Pub, wo wir vom schottischen Besitzer Gordon wärmstens empfangen wurden: Zu unserer Begrüßung hingen Heliumballons einer bekannten Alkoholmarke an der Decke und stellten die Universalfrage:

Natürlich war klar, dass wir sowas haben mussten und nachdem wir uns in mehreren Bestellvorgängen, die mal besser und mal schlechter von Statten gingen, mit der Bedienung, Mobi (Name der Redaktion nicht bekannt), angefreundet hatten, hat sie uns tatsächlich zum Abschied 2 dieser Ballons geschenkt. Das ging natürlich nur, weil wir ihr zuvor ein wenig Nachhilfe in Geographie und Selbstverteidigung gaben (eine Hand wäscht ja bekanntlich die andere). Oh und vielleicht, weil wir sie in eine spontane Kissenschlacht verwickelt haben. Happy International Pillowfight Day!

Das digitale Heim

Da ist er, der Mainstream. Er hat mich erreicht. Und dabei habe ich nichtmal aktiv dazu beigetragen. Ich bin nur irgendwo eingezogen. Eigentlich ist das auch schon länger her, aber ich fühle mich erst heute so Mainstream.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich meine jetzt nicht, dass ich endlich im Internet lebe und nicht mehr der Realität Achtung zolle. Vielmehr lebe ich in einem hochmodernen Haus, welches im Jahr 1914 gebaut wurde. Es verbindet den altehrwürdigen Charme der Baufälligkeit mit den Annehmlichkeiten des modernen Lebens und darüber möchte ich gerne berichten:

Unsere Küche besitzt ein Dachfenster, welches in ungefähr 3m Höhe angebracht ist. Ein manuelles bedienen scheint hier unmöglich, weshalb unser Hausherr frerundlicherweise eine Fernbedienung eingebaut hat, welche regelmäßig von der Wandhalterung gerissen wird und dabei kaputt geht. Da wir keine Dunstabzugshaube haben, öffnen wir das Fenster gerne beim Kochen, was im Winter dann gerne zu spontanen Gefriervorgängen führt, weil die gute Wärme natürlich mit den Kochdämpfen durchs Fenster entfleucht. Doch das tut dem Komfort keinen Abbruch.

Weiterhin besitzen wir eine Funkklingel, welche unter anderem individuelle Klingeltöne ermöglicht und blaue Blitze durchs Haus schießt, wenn die betätigt wird. Natürlich nur, sofern die Batterien nicht gerade leer sind, was meistens alle 3 Wochen der Fall ist. Der Paktezusteller weiß das, weshalb er immer laut klopft, egal ob die Klingel grade funktioniert oder nicht.

Ich möchte aber in dieses Paketwarnsystem investieren. Denn allzu oft ist es mir passiert, dass ich gerade noch ungezogen, ich meine unangezogen im Bett lag, als der Zusteller frühmorgens um 11 vorbeischaut. Bis ich dann angemessene Kleidungsstücke gefunden und an mir angebracht habe, ist er oft schon wieder gegangen. Mir schwebt da eine Verbesserung vor, die mithilfe von modernster Technik realisierbar wäre:

Wir platzieren ein Tablet in der Außenwand, das mit der Klingel verbunden ist. Sobald jemand klingelt, wird per Kamera sein Foto auf alle verfügbaren Geräte im Haus gesendet, sodass man gleich sehen kann, ob man sich für die Person, die vor der Tür steht, etwas anziehen muss, oder nicht. Wenn es die Freundin ist, braucht es ja keine Klamotten. Als Antwort kann man seinen Status dem Klingler mitteilen, der eine Art Ladebalken zu sehen bekommt mit der geschätzten Restzeit bis zur Türöffnung und Liveupdates zum jeweiligen Arbeitsschritt: Kleider lokalisieren, Kleider platzieren und so weiter. Falls er es eilig und kein Problem mit unzulänglicher Bekleidung hat, kann er jederzeit den Anziehvorgang abbrechen, um den Prozess des Paketzustellens zu beschleunigen. Das wäre für alle Beteiligten die beste Lösung. Und bei den aktuellen Temperaturen ist es auch kein Problem, mal nackt zur Tür zu gehen. Das sollte man sowieso öfters tun.

Ich wünsche mir ein Tablet zu Weihnachten 😉

Das wird hier noch zum Fotoblog

Einer der Gründe, warum ich mich über mein neues Handy gefreut habe, ist die Tatsache, dass die Kamera tatsächlich Langzeitbelichtungen ermöglicht. Das war immer einer der Gründe, warum ich gerne eine DSLR haben wollte. Sieht so aus, als bräuchte ich die jetzt nicht mehr. Seht selbst:

 

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Leberwurst und Essiggurken – Freundschaften fürs Leben

Freunde zu finden, ist schwierig, ich weiß. Ich habe auch keine, weil ich habe einen Blog und bin einer dieser Nerds, die in der Schule früher in den Spind gesperrt wurden und jetzt immer noch nicht cool sind, obwohl Iron Man salonfähig geworden ist.

Wenn man aber welche gefunden hat, ist es noch viel schwieriger, diese zu behalten. Schließlich gehen mit Freundschaften auch Pflichten einher. Man muss immer erreichbar sein, mitten in der Nacht auf fremden Toiletten fremde Haare halten und muss zwingend den Freund oder die Freundin darauf hinweisen, wenn er oder sie 2 kg zugenommen hat. Das ist nicht immer schön.

Als wenn das nicht genug wäre, muss man sich meist auch noch unterhalten. Reden. Die meisten meiner Freunde waren bisher wenig begeistert, wenn ich sie besucht und dann einfach nur 4 Stunden angestarrt habe. Eigentlich war keiner begeistert, vor allem nicht, wenn ich zum anstarren nichtmal reingekommen bin, sondern im Baum vor dem Fenster saß. Verrückt.

Deshalb bin ich aber mittlerweile dazu übergegangen, Gesprächsstoff zu pflanzen. Das hat zwei Vorteile: Erstens bietet der Pflanzvorgang an sich schon genügend Gesprächsstoff für einen Spielnachmittag, andererseits kann man später nochmal eine angenehme Diskussion ernten. Ein Beispiel: Im Rahmen irgendeiner Tätigkeit, die ich zusammen mit Freunden unternehme, erwähne ich beiläufig die geschmackliche Inkompabilität von streichfähigen Kochwurstsorten und jungen, unreifen Gurken, die mit einem kochenden, gewürzten Essig-Kräuter-Sud übergossen und dadurch pasteurisiert worden sind. Ich sage dann beispielsweise: “Weißt du, was eklig ist?” und füge, ohne eine Antwort abzuwarten, hinzu: “Leberwurstbrot mit Essiggurken!” Die Saat ist vollzogen, ich habe meine Meinung kundgetan und kann jederzeit auf dieses Statement zurückgreifen, ginge mir einmal der Gesprächsstoff aus. Nun gilt es aber, den Samen zu düngen und zu gießen, auf dass er sein volles Potential entfalte und sich zu einer langanhaltenden, die Freundschaft stärkenden Debatte entwickle.

Viele Menschen finden nämlich, dass das gar nicht eklig ist, also Leberwurstbrot mit Essiggurken. Auf Basis dieser Meinungsdifferenz entwickelt sich deshalb meist eine intellektuell anspruchsvolle Debatte, die sich ungefähr wie folgt abspielt:

“Nein!” – “Doch!” – “Nein!” – “Doch!” – “Nein!” – “Doch!” – “Nein!” – “Doch!” – “Nein!” – “Bist du schwanger?” – “Konnte Karl mal wieder seinen Mund nicht halten? Bitte sag es noch nicht weiter!”……..Der Mittag ist gerettet!

Zu einem späteren, gesprächsstoffarmen Zeitpunkt kann man nun diese Saat ernten. Das bietet sich, aufgrund der Leberwurstkonstante, beim Frühstück an. Ich nehme mir ein Brot, darauf kommt dick Butter und eine Riesenportion Leberwurst. Mein Gegenüber genau im Auge behaltend, belege ich dieses Brot dann mit Cornichons, die ich extra zu diesem Zweck gekauft habe. Aufgrund der einige Zeit früher stattgefundenen Diskussion über Geschmack und Leberwurst, die immerhin zur Aufdeckung einer heimlichen Schwangerschaft geführt hatte, folgt dann der spaßige Teil der Logoagrarwirtschaft. Man erntet zuerst ungläubige Blicke und dann den gesäten Stoff. Es folgt eine Diskussion, bei der man niemals zugeben darf, dass man behauptet hätte, Leberwurstbrot mit Essiggurken würde eklig schmecken. Wenn man den Gesprächspartner (=Freund)  bis an den Rand des Weißbrots der Weißglut getrieben hat, gibt man unumwunden zu, dass es doch sein könnte, dass man das mal gesagt hätte. Es handele sich ja hier auch um Cornichons und keine Essiggurken, da bestünde ein himmelweiter Unterschied, auch wenn gar nicht geklärt ist, wie weit eigentlich so ein Himmel ist und wie viele Meter eine Himmelweite hat.

Irgendwann ermüde auch ich, habe ich genug Lebenskraft aus der Wut des anderen und der Diskussion um der Diskussion willen gesogen und antworte in schnippischem Ton, dass ich meine Meinung eben geändert hätte, das sei doch nicht verboten, oder? Außerdem hätte ich die Diskussion ja nicht angefangen und überhaupt kann ich doch essen was ich will, ich bin ja nicht schwanger.

Das ist eine der wenigen Situationen, in denen ich dann die Logik verstehe, nach der die Freundin argumentiert.

 

Etymonolog von der Katze

Da ich gerne und viel mit Sprache zu tun habe, passiert es mir oft, dass ich darüber nachdenke, warum etwas so heißt, wie es heißt oder woher dieser oder jene Ausdruck herrührt. Der Fachmann nennt diese Wissenschaft die Etymologie. Da ich interessante Dinge immer meinen Freunden erzähle, halte ich oft Etymonologe. Die sehen dann ungefähr so aus:

Kennt ihr das, wenn ihr vor lauter Schreck und Ekel keine ganzen Sätze mehr bilden könnt und dem herbeieilenden Retter nur die Schlagworte zuwerft, die ihm bei der Waffenauswahl behilflich sein werden? Ich auch! Da unser 1914 gebautes Haus Spinnen beherbergt, die mehrere Weltkriege und Eurovision Song Contests überstanden haben, haben wir es hier ständig mit einer ganz gemeinen Spezies von Spinnen zu tun: Die ArAchIchSitzNurDarantula phobica. Wenn ich also mal wieder ohne genau hinzuschauen mein Wasserglas am DIY-Wasserfall mit Wasser füll, und plötzlich aus der Spüle ein Oktoschreck hervorlugt, werf ich schonmal selbiges Wasserglas an die Wand, um meinem Mitbewohner die akute Gefahr zu künden und ihm gleichzeitig mit erdmännchenartigen Lauten einen Hilferuf zukommen lasse:

Spi-Spü-Saug-Aaaah

Dann kommt der werte MiBeWo mit Fluseninhalationsgerät und beginnt alsdann, das Getier mit hochmoderner Fallentechnik (das Glas, welches nicht kaputt gegangen ist, weil meine todeszittrigen Gliedmaßen nicht die Kraft aufbrachten, die zum Bersten des Trinkgefäßes nötig gewesen wären) erst zu erhaschen und dann vor die Tür zu verweisen.

So oder so ähnlich trägt sich dieses soziale Phänomen vermutlich schon seit Jahrtausenden mit unterschiedlichen Protagonisten zu. So erinnert uns bis heute ein ins deutsche eingewanderte Wort an die furchtsamen Japanerinnen, die schon lange vor unserer Zeit wussten, wie sich für ihre Gemahlen aufzuhübschen mussten. Jeden Morgen verbrachten diese reizenden Schönheiten im Teebaumgarten vor dem stillen Wasser des kleinen Sees in der Mitte, um dort ihre Haare vom morgendlichen Lockengetümmel in liebliche Gleise ihrer zarten Gesichtszüge zu verwandeln.

Es war vermutlich ein Montagmorgen, denn mal ehrlich, an was für einem Tag soll so eine Geschichte denn sonst passieren, im 384. 5-Jahresplan vor Mao, an dem eine Dame, nennen wir sie mal Nanu, bei eben dieser Tätigkeit als erste ihrer Art den Blick von Ihrem Gesicht ab und im Spiegelbild auf den sich dort präsentierenden Hintergrund wandte. Was Sie dann sah, ist einfach unglaublich. Um weiter zu lesen, klicke bitte hier und hier und like das und teile dies und beichte deine Sünden 73 mal. Dort sah sie ihre Hauskatze, vermutlich die erste, die sich Menschen domestiziert hatte, wie diese zuerst ein paar lauernde Runden um den eben abgelegten Haarbürstapparat drehte, sich verstohlen umsah, um es sich, die stille Beobachterin im Unwissen wähnend, auf dem Läuserechen bequem zu machen.

Nanu, die in ihrer Panik – ihre Haare hatten eine ganz schlimme Katzenhaarallergie – kaum noch sprechen, geschweige denn Grammatik konnte, versuchte mit letzter Kraft, ihren Göttergatten zu Hilfe zu rufen und schrie:

Kamm-Iiiih-Katze

Daraufhin erfand ihr Mann das erste Flugzeug der Menschheit, setzte sich hinein, stieg steil in die Lüfte und stürzte, weil er keinen Pilotenschein hatte und nicht Mitglied in der Pilotenvereinigung “Cockpit” war, mit einem lauten “Geronimoooo” gen Erdboden, wo er die verdutzte Katze und sich selbst in das Erdreich grub, was seine Frau unglaublich praktisch fand, weil es damals noch keine Bestatter gab und jede Witwe die Gräber noch selbst schaufeln musste, was ihr jetzt erspart blieb.

Seitdem wurde die Kamm-Iiiih-Katze Taktik noch oft erfolgreich angewandt, beispielhaft zu nennen ist der Angriff auf Pearl Harbor, welches, von Meerkatzen überrannt und den surpriseden Amerikanern beinahe aufgebeben, von den japanischen Ehemännern der amerikanischen Soldaten auf die selbe Art gerettet wurde.

Seitdem setzen sich Katzen nur noch auf wertvolle Dinge wie Babys, Laptops oder Böden.

Diese irre Parabel ist irreparabel!

Was war das doch für eine Woche. Ich habe bewusst kein Adjektiv vor “Woche” verwendet, damit sich jeder angesprochen fühlt. So wie bei Horoskopen.

Ich bin momentan in der Praxisphase des Semester, was bedeutet, dass ich die Theorie aus der Uni direkt im Unternehmen in die Praxis umsetzen kann dass ich einen geregelten Tagesablauf und wenig Freizeit habe. Während ich mich also jeden Morgen um mindestens 4:00 Uhr aus dem Bett quälte, blieb meine Freundin liegen, um selbiges zu hüten. Trotz meines Hinweises, dass dieses doch auch ganz gut auf sich selbst aufpassen könne, schließlich wäre es auch noch nie weg gelaufen, blieb sie standhaft die ganze Woche krank, weshalb ich mich umso schwerer tat, meinen Körper aus dem Haus zu bewegen.

Da ich durch meine müdigkeits-induzierte Trägheit noch langsamer vorwärts kam als sonst, war ein Kaffee aus der eigenen Maschine – sehr zu ihrem Leidwesen – sowohl zeitlich als auch motivatorisch nicht drin. Weder in der Tasse noch im Timetable. Aber was macht das schon, auf dem Weg zur Arbeit kann man sich auch beim Bäcker frisch gebrühte Koffeinschlonze abchecken. Also kurz Stop-and-Kaffee-hol-and-Go gemacht, und mit Flüssigenergie versorgt auf zur Arbeit. Während ich ja in den Vereinigten Staaten die eigentlich überflüssigen Hinweise auf gefährliche Wärmegrade bei Heißgetränken aufgrund der dortigen Klage-Lage verstehen kann, fand ich die in Deutschland immer seltsam. Zumal da auf englisch stand: “Caution! Hot content!”. Ein deutscher Deutscher kann doch gar kein englisch, wird die Message also nicht verstehen, und man weiß doch, dass Kaffee heiß ist.

Nachdem ich mir also beim ersten Schluck die Zunge so verbrannt habe, dass ich den Rest des Tages ein derart pelziges Gefühl auf diesem Schleck- und Schmeckmuskel habe, beschließe ich, der Kaffebecherindustrie einen Brief zu schreiben, in dem ich vorschlage, die Aufschrift auf Kaffeebechern zukünftig auf deutsch zu gestalten. Vorschlag meinerseits wäre: “Vorsicht, ScHeißgetränk! Dieses Getränk ist scheiße heiß!”

Nachdem ich im Radio höre, dass der neue Rap-Film “Straight Outta Comptonvermutlich mehr als 50 Millionen Dollar an seinem ersten Wochenende einspielen wird, beschließe ich, Rapper zu werden. Ich hab auch schon ein Alter Ego, Alter: General Stab. Mit meiner Crew, die sich Generalstab schimpft werde ich als General Stab feat. Generalstab die Bühnen rocken hoppen. Ich habe schon meinen Mitbewohner Luke gefragt, ob er mitmachen will, der meinte aber, da wir keine echten Gangster sind und nie bei der Bundeswehr waren, würde uns die Credibility fehlen und deshalb wäre das ganze Projekt nur Lug und Trug. Als ich vorschlug, wir könnten uns auch “Luke und Trug” nennen, wurde er vor lauter schlechtem Wortwitz ohnmächtig. Also schnappte ich mir Luke und trug ihn ins Studio, wo wir aber leider nichts aufnehmen konnten, weil er immer noch ohnmächtig war. Habe jetzt also meine HipHop-Karriere hinten angestellt und werde mich wieder aufs Schreiben konzentrieren:

Einst stürzte sich eine kleine, süße, lebensmüde Zitrone von einem Zitronenbaum. Unterwegs traf sie die Biene, die sie mal bestäubt hatte und die natürlich bestürzt war, dass ein Patient aus ihrer Bestäubungspraxis sich das Leben nehmen wollte, ohne dass sie davon wusste und es in der entsprechenden Akte vermerken konnte, weshalb sie das fallende Obst nach seinem Namen fragte. Die Zitrone rief im Fallen: “Mein Name ist Trone, Suizi Trone”, aber sie kam auf dem Boden auf, bevor die Biene lachen konnte. Da wurde sie sauer.