Ich bin ja momentan auf einem Roadtrip entlang der Ostküste der USA, was auch der Grund dafür ist, dass ich relativ unregelmäßig schreibe. Man hat nicht überall gutes Internet oder den Laptop dabei! Ist nicht mein erstes mal in diesem Land und viele Dinge und Abläufe kenne ich schon. Trotzdem (oder deswegen) gibt es vieles, von dem ich mir wünschen würde, dass es es so auch in Deutschland geben würde:
- Rechts abbiegen bei einer roten Ampel: Hat sich ja in Deutschland nie im großen Stil durchgesetzt, aber macht absolut Sinn und verkürzt die Wartezeiten an den Ampeln. Und an Stellen, an denen es zu gefährlich ist oder wo zu viele Unfälle passieren, kann man es immer noch verbieten.
- Panera Bread ist eine Bäckereikette, die gleichzeitig auch als Restaurant fungiert. Man bekommt dort Sandwiches, Suppen und Salate zu einem vernünftigen Preis, aus guten, frischen Zutaten – und Free WiFi!
- Absoluten Respekt vor der Polizei: Klar gibt es auch in den USA Verbrechen, mehr noch als in Deutschland. Und klar sind die Polizisten nicht immer das Gelbe vom Ei. Aber ein Großteil der Menschen hat großen Respekt vor einem Officer und es kommt relativ selten zu Übergriffen und Pöbeleien, gerade von Jugendlichen (hängt vielleicht auch mit dem Alkoholverbot <21 zusammen)
- Die Freundlichkeit der Amerikaner mag zuerst oberflächlich erscheinen, aber selbst wenn das nur oberflächlich ist, ist es schön (fast) überall mit einem Lächeln begrüßt zu werden. Ich habe hier sehr viel angeheiratete Familie und für die war es niemals ein Thema, mich (und meine Freundin) als Teil der Familie aufzunehmen. Wenn ich ehrlich bin, sind die Eltern meiner amerikanischen Stiefmutter mehr Großeltern für mich, als ein Teil meiner leiblichen. Und das ist nicht oberflächlich!
- Nachbarschaft ist hier mittlerweile ein größeres Thema als in Deutschland. Während die Deutschen sich immer mehr abkapseln, entdecken die Amerikaner die Vorteile von guter Nachbarschaft. Und danke der (oberflächlichen?!) Freundlichkeit, ist es schon fast Pflicht, mit den Nachbarn in Kontakt zu treten. Das und die Hilfsbereitschaft der Amerikaner, machen das Leben sehr angenehm hier.
- Allgemein die breite Verfügbarkeit von kostenlosem Internet und ausgeschilderten Restaurants
- Die vielfältige Landschaft und die Bandbreite an Ethnien in den Großstädten.
- Die wunderschön umgesetzte Planhauptstadt Washington D.C. mit großartigen Grünflächen im Stadtzentrum, wo man wirklich mit der Metro in den Park fahren kann, um dort zu Picknicken oder mit Freunden zusammen zu sitzen.
- TV On Demand – aber richtig!
- Keine GEMA!
Natürlich gibt es auch Dinge, die mir nicht ganz so gut gefallen. Das Gesundheitswesen, die teilweise lächerliche Prüderie (“Wie, ihr seid nicht verheiratet und schlaft trotzdem im selben Zimmer?”) und manchmal auch das ständige “Hey, how are you?”. Aber nur manchmal.
Alles in allem könnte ich mir gut vorstellen, ein paar Jahre meines Lebens in den Staaten zu verbringen. Oder in der Karibik. Auf einer Insel. Auf meiner Insel.