Hilfe, mein Brieffreund ist eine Kaffeemaschine!

Nachdem ich neulich einen Brief von meiner Kaffeemaschine erhalten hatte, wurde ich doch ein wenig nachdenklich. Weil ich aber ein guter Sklaventreiber bin, der verantwortungsvoll mit seinen Sklaven umgeht, habe ich mich hingesetzt und eine Antwort geschrieben:

Liebe Kaffeemaschine,

du weißt, dass ich dich sehr mag. Du bist mein bester Freund in allen Lebenslagen. Ob es noch oder schon wieder dunkel ist oder ich einfach nur einen aufmunternden Klaps auf die Koffeinrezeptoren brauche.

Ich kann nicht mehr ohne dich, allein schon weil du mich auch nie im Stich lässt, wenn ich Besuch habe. Man kann bei einem Kaffee über alles reden, und wenn man mal nichts mehr zu reden hat, kann man immer fragen, ob jemand Lust auf Kaffee hat. Und das Beste ist: Beim Kaffee ist die Toleranz dem Rassissmus weit überlegen. Keiner regt sich auf, wenn jemand dich nur schwarz mag, viele (auch Männer) stehen sogar auf den Blonden, Süßen. Und du bist mitverantwortlich für meine Eloquenz und Schlagfertigkeit am frühen Morgen. Denn mal ehrlich: Würde ich morgens einen Maßkrug Bier in der Hand halten und auf die Frage: “Wie geht’s dir?” mit einem Blick auf den Krug antworten: “Bitte ein Bit” wäre diese Seite hier wohl mehr ein 12-Stufen-Erfahrungsbericht aus den Doppel-A-Meetings als eine alkohol- und koffeininduzierte Bespaßungsmaßnahme.

Dass ich aber genau diese Frage schon morgens mit einem verschmitzten Lächeln und einem Zwinkern in Richtung Kaffeetasse mit  “I love my penis” beantworten kann und dabei auch noch Lacher ernte, verdanke ich nur dir, weil du diese Tasse  immer wieder verlässlich mit schwarzem Gold füllst.

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Ich danke dir also für deine treuen Dienste, die ich nie und nimmer missen mag. Ich weiß zu schätzen, dass du da bist und ich werde versuchen, nicht mehr ganz so ungeduldig zu sein und habe dir als Zeichen meiner Dankbarkeit eine Wellnesskur mit Entkalkung und allem was dazugehört spendiert. Damit du weiterhin meine Beste bist!

Liebevoll und so,

Dein Sklaventreiber!

P.S.: Und du brauchst nicht eifersüchtig zu sein wegen dieser Neuen im Büro, sie mag zwar äußerlich mehr glänzen und auch viel mehr Kaffee pro Durchlauf zubereiten können, aber sie ist immer noch nur eine schnöde Filtermaschine. Und ihren asiatischen Akzent finde ich schrecklich. Du bist und bleibst meine einzig wahre Kaffeemaschine <3 

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Flashbash
Disclaimer: Dieser Artikel handelt ausschließlich von fiktiven Tieren. Beim Schreiben sind keine Ähnlichkeiten zu Schaden gekommen. Die Erfindungen und die handelnden Artikel dieser Personen sind frei gehandelt. Wer nach einer Möglichkeit sucht, sich in diesem Text wieder zu erkennen, möge einen Spiegel vor den Bildschirm stellen.

5 Responses

  1. Lilli says:

    Happy Birthday! (:

  2. Ein Wesen von nebenan... says:

    Wer gab Ihnen die Rechte das Eigentum der Wohngemeinschaft bzw. der Mitbewohner eben dieser einfach öffentlich hier an den Pranger zu stellen? Das nicht nur Ihre Kaffeemaschine sondern auch Tassen, vor allem mit einer solch offenbarenden und nackten Aussage, Gefühle haben, scheinen Sie im Rahmen ihrer “Ode an die Kaffeemaschine” wohl vollends übersehen zu haben und erkennen somit nicht das gebrochene Herz dieser edlen Porzellankreation.

    In diesem Sinne, Obacht im Verkehr…und natürlich auch im Veröffentlichen sensibler Daten in Zeiten von CIA, Karrikaturfanatikern usw.

    In vollendeter Veredlung,

    ein Wesen von nebenan

    • Flashbash says:

      Sehr geehrtes Wesen von nebenan,

      die Rechte gab ich mir, anmaßend, wie ich bin, selbst.
      Dass die Kaffeetasse Ihrer Wenigkeit, Gefühle zu haben scheint, ist mir bis dato fremd gewesen.
      Gerne nehme ich aber wissenschaftliche Darlegungen diesbezüglich entgegen und werde sie auch in Form eines Leserbriefs, oder wie man hier so schön sagt, “Gastbeitrags” veröffentlichen.

      Hochachtungsvoll und in freudiger Erwartung,

      Ihr Wesen von nebendran!

  1. 10. February 2015

    […] Meine Antwort an die Kaffeemaschine kann hier nachgelesen […]

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