Dieser Beitrag handelt von Sprachticks anderer Menschen. Bewusst eingebaute sind Fett markiert. Wer einen findet, der nicht fett ist, hat einen meiner eigenen, unbewussten entdeckt. Glückwunsch, du wirst ihn nicht mehr überlesen können. Außerdem folgt zum Ende die lang ersehnte Entdeckung der verschwundenen Karotte.
Dozenten sind ja angeblich auch nur Menschen. Ich möchte zwar die Theorie von den Geminoiden-Dozenten nicht verwerfen, sie ist mir doch zu interessant. Aber unabhängig davon, ob es sich um ferngesteuerte oder gar eigenständige Roboter handelt, oder tatsächlich Menschen in der Uni stehen und
“Market research is the systematic gathering and interpretation of information in order to gain insights or support decision making, where the identity of the respondants will not be revealed”
in einem Tonfall herunterleiern, der jedem Hypnotiseur alle Ehre macht, Dozenten haben eine menschliche Schwäche: Sie haben Sprachticks. Na toll, sagst du jetzt, hat doch jeder und überhaupt ist das ja gar nicht schlimm und so. Und du hast ja recht, werter Leser. Solange einem diese Ticks nicht aufgefallen sind, sind sie gar nicht so schlimm. Und im Alltag fallen diese Ticks auch nicht so sehr auf, weil die meisten Menschen sich dialogisch unterhalten und nicht mehrmals die Woche mehrere Stunden am Stück nur einen Menschen reden hören, ne?
Wer Texte schreibt, wird es bei sich selbst eventuell schon bemerkt haben und wer selbst Vorträge hält, doziert oder sonst monologisch blubbert, wird auf Aufnahmen von sich selbst bei gefühlt jedem zweiten Satz die Hand beschämt vor sein Gesicht halten. Nichtsdestowenigertrotz ist es auch völlig in Ordnung, einen eigenen Sprach- oder Schreibstil zu haben, immerhin ist das ein Wiedererkennungsmerkmal. Doch auch wenn sich Sprachticks im normalen Umfeld kaum störend auswirken, kann das ganze in pathologischer Form auch schnell unangenehm werden(ein Gruß an alle, die an Koprolalie leiden). Da muss man dann schon – gerade in der Öffentlichkeit – achtpassen, denn wenn die Zuhörer bei jedem zweiten Satz genervt die Augen verdrehen, kann ein guter Vortrag schnell ins Leere schießen. Da sind wir doch sicher alle d’accord.
Wer Sprachticks bei Google eingibt, wird auf unzählige Ratgeber-Artikel (ge)stoßen, die sich vor allem an Füllwörtern oder “schlechten” Sprachgewohnheiten wie Nuscheln oder Räuspern aufhängen. Das lernen wir ja schon in der Schule, dass äääh sowas quasi nicht so wirklich gut sei, sozusagen, oder? Als Stilmittel taugen sie ja trotzdem. Ich meine dennoch.
Und, aufgrund der enormen Leserresonanz zur verschwundenen Karotte, die sich in folgender Frage zusammen fassen lässt:
“WO war die Karotte?”
Die Karotte wurde ordnungsgemäß in einer Transportbox verstaut, die dann der auf geistiger Sparflamme agierende Autor dieses Textes ordnungsgemäß im Küchenschrank deponierte. Sie lächelte jenen dann rund eine Woche später an, als er erneut den Versuch machte, Nahrung zur Arbeit mitzunehmen und die besagte Box öffnete.
Frohe Ostern!
Der neuste Shit von anderen