Category: Dichte Kunst

Die Antwort

Der Autor dieses Blogs distanziert sich hiermit ausdrücklich von allen Kaffeetassenkarikaturen und sonstigen Weltübeln. ich und der König sind der Meinung, dass folgender Gastbeitrag nicht aus unserer Feder stammt, sondern vom Wesen von nebenan abgedichtet wurde und verwesen verweisen hiermit ausdrücklich auf die Nichtautorschaft unsererseits. Dieser Text wurde ohne Genehmigung aber dafür nach ausdrücklicher Aufforderung unzensiert uneditiert veröffentlicht.

Dass die Diskussionskultur seit Beginn des Social-Media-Youtube-Gesichtsbuch-Hypes online als auch offline stark nachgelassen hat, ist unverkennbar, wenn man sich diese Kommentare, unter dem 1470982131283. Katzenvideo oder dem 25. Versuch eines sogenannten Pick-Up-Artists eine Frau klar zu machen, bei einer schönen heißen Tasse Kaffee zu Gemüte führt.

Das eben jene „Tasse“ oder sprechen wir von der Allgemeinheit der „Tassen“ als blosses Behältnis ohne jegliche Gefühlswelt so nackt und entblößt zur Schau gestellt wird, veranlasste mich zu gerade solche einem emotional überfeuertem Kommentar hinreissen zu lassen wie sekündlich millionenfach von den „Ich-weiß-alles-besser-Lama123“ und „Auf_Maul666?“ durch die Datenkabel dieser Welt auf irgendwelche Seiten gekloppt werden: affektiv und ohne jegliche Konsistenz.

Um diese höchst peinliche Niederschrift im „Wahnsinnigen-Wunder-Wald“ wieder etwas zu relativieren und mit etwas mehr Tiefe zu hinterlegen folgen Gedanken zu der geschilderten Thematik bezüglich Kaffeemaschinen aus der Sicht der so gedemütigten Tasse mit Ihrer mutigen aber herzlichen Aussage „I love my Penis“.

Nun könnte man beginnen den Schriftzug der Tasse zu hinterfragen: Können Tassen überhaupt Penisse haben? Gibt es Tassen mit Vaginas und wenn ja, laufen die dann nicht aus? Mit welcher Geschwindigkeit wachsen Babytassen? Ist der Genpool des Vaters verantwortlich für das Aussehen der Babytasse? Aber nein…da dieses Kleid sicherlich nur als Provokation jeglicher Art und Weise gegenüber dem Bidermann und Verwaltungapparates unserer jüdischen Weltregirung gelten dürfte, befasse ich mich mit dem Innersten was eine Tasse zusammenhält. Egal ob aus Stahl, Porzellan, Stein, Plastik, Holz oder jedem anderen erdenklichen Material unseres Planeten: Tassen haben Henkel. Und das Sie dieser Henkel so einzigartig macht, gegen jegliche andere Artgenossen der selben Fabrikation und Sinneszuschreibung zur Getränkeaufnahme haben auch diese Gefühle und sind es Wert respektiert zu werden. Man denke nur an die Unterdrückung und Belächelung besonderer Individuen und den Folgen: Streiks, Proteste, Krawalle. Dass auf Grund dieser Entblößung eine Welle der Entrüstung und der Tassencomunnity ausbrechen könnte mag sich keiner Vorstellen. Nach dem Vorbild der GDL und ihrem Größenwahnsinnigen Anführers könnte auch eben diese Tasse als  Erlöser am öffentlichen Pranger das Leid aller Tassen auf sich ziehen. Die Folge: Massenhafte Eigenzertrümmerungen von Tassen auf der ganzen Welt, wütende Streiks in den Kaffeetassenschränken der weltregierenden Unternehmen. Kaffee nur noch aus Gläsern ohne Henkel. Wollen wir uns das Vorstellen? Sicherlich nicht.

Das eine Kaffeemaschine als Spender des sogenannten braunen Goldes glorifiziert wird als Retter, jedes Müden Arbeitenden der sich nach 2h Schlaf jeden Morgen in seinen selben, beschissenen Beruf schleppt und ohne den warmen, wohltuenden Lebenssaft wohl längst alle Gedanken an Glück und Erholung hinter sich geworfen hätte, ist wohl nicht weiter erwähnenswert. Jedoch ist auch diese Maschine ohne Auffangbehältnis ein nichts. Das Gläser auf Grund ihrer Beschaffenheit fehl am Platze sind wenn es um den Kaffeegenuss geht, dürfte unlängst in den Gedächtnissen der Zivilisation verankert sein. Da sich diesen jedoch die Koexistenz als Saft- und Wasserspender in der Welt genießen, bedeutet der Verzicht des Kaffee-Ressorts wohl keinerlei Identitätskrise.

Anders die Tasse. Als bloßes Kaffeehaltewesen fristetet sie ihr Dasein über Jahrhunderte. Dass sie sich in mordernster Zeit auch politisch aktiviert und Farbe bekennt zeigt den Bedeutungsgewinn eines respektvollen und ernstzunehmenden Umgangs mit unseren heißgeliebten Tassen.

Ich setze mich daher ein, wenn politisch aktive Tassen heimlich abgelichtet werden, dann sollten Sie das Recht haben befragt zu werden, ob Sie sich der breiten Masse präsentieren zu wollen.

Dies mein finales Anliegen. Ich hoffe das im Rahmen der von mir angestrebten „Coffemachine and Mug Convention“ (CMMC) diese Themen geklärt und friedlich diplomatisch besprochen werden. Weil eine Annektierung von Regalplätzen zum Leide von anderen Geschirrarten wäre auch sicher nicht im Sinne unserer Welt.

 

PS: Der Autor schließt nun seine Gedanken und verdünnisiert sich lieber in die Gemächer seines Wahnsinns. Auch wenn es sicher noch einige Themen anzuschneiden geben würde so kann ich doch das Buch „Nicht mehr alle Tassen im Schrank? – Die Frage nach der Identität nach dem großen Tassensturz von 1912“ erschienen im Tassiloverlag, sehr ans Herz legen.

Pps: Ich danke flashbash auf diesem Wege für diese Anhörung und wünsche ein fröhliches bloggen. Bis die Tage.

 

Hilfe, mein Brieffreund ist eine Kaffeemaschine!

Nachdem ich neulich einen Brief von meiner Kaffeemaschine erhalten hatte, wurde ich doch ein wenig nachdenklich. Weil ich aber ein guter Sklaventreiber bin, der verantwortungsvoll mit seinen Sklaven umgeht, habe ich mich hingesetzt und eine Antwort geschrieben:

Liebe Kaffeemaschine,

du weißt, dass ich dich sehr mag. Du bist mein bester Freund in allen Lebenslagen. Ob es noch oder schon wieder dunkel ist oder ich einfach nur einen aufmunternden Klaps auf die Koffeinrezeptoren brauche.

Ich kann nicht mehr ohne dich, allein schon weil du mich auch nie im Stich lässt, wenn ich Besuch habe. Man kann bei einem Kaffee über alles reden, und wenn man mal nichts mehr zu reden hat, kann man immer fragen, ob jemand Lust auf Kaffee hat. Und das Beste ist: Beim Kaffee ist die Toleranz dem Rassissmus weit überlegen. Keiner regt sich auf, wenn jemand dich nur schwarz mag, viele (auch Männer) stehen sogar auf den Blonden, Süßen. Und du bist mitverantwortlich für meine Eloquenz und Schlagfertigkeit am frühen Morgen. Denn mal ehrlich: Würde ich morgens einen Maßkrug Bier in der Hand halten und auf die Frage: “Wie geht’s dir?” mit einem Blick auf den Krug antworten: “Bitte ein Bit” wäre diese Seite hier wohl mehr ein 12-Stufen-Erfahrungsbericht aus den Doppel-A-Meetings als eine alkohol- und koffeininduzierte Bespaßungsmaßnahme.

Dass ich aber genau diese Frage schon morgens mit einem verschmitzten Lächeln und einem Zwinkern in Richtung Kaffeetasse mit  “I love my penis” beantworten kann und dabei auch noch Lacher ernte, verdanke ich nur dir, weil du diese Tasse  immer wieder verlässlich mit schwarzem Gold füllst.

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Ich danke dir also für deine treuen Dienste, die ich nie und nimmer missen mag. Ich weiß zu schätzen, dass du da bist und ich werde versuchen, nicht mehr ganz so ungeduldig zu sein und habe dir als Zeichen meiner Dankbarkeit eine Wellnesskur mit Entkalkung und allem was dazugehört spendiert. Damit du weiterhin meine Beste bist!

Liebevoll und so,

Dein Sklaventreiber!

P.S.: Und du brauchst nicht eifersüchtig zu sein wegen dieser Neuen im Büro, sie mag zwar äußerlich mehr glänzen und auch viel mehr Kaffee pro Durchlauf zubereiten können, aber sie ist immer noch nur eine schnöde Filtermaschine. Und ihren asiatischen Akzent finde ich schrecklich. Du bist und bleibst meine einzig wahre Kaffeemaschine <3 

Der Tag an dem ich beinahe einen guten Blogeintrag schrieb

Oder 10 Gründe, warum dein Blog bis heute nicht erfolgreich ist:

  1. Es ist dein Blog
  2. Hmmm…

Gute Frage, warum gibt es eigentlich noch erfolglose Blogs heutzutage? Die Anforderungen sind doch klar, wer es schafft, einen Blog einzurichten oder gar selbst aufzusetzen, der sollte auch in der Lage sein, eine Suchmaschine zu benutzen. Dabei kann einem durchaus auffallen, wie leicht es ist, etwas Gutes zu schreiben:

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Warum tun das dann nicht einfach alle und werden glücklich? Wie, es gibt kein Allheilmittel? Man muss sich Mühe geben, Gedanken machen? Bullshit!

Es gibt genau drei Regeln, die es zu beachten gibt:

  1. Sex sells
  2. Blogger lesen gerne über sich
  3. Provokation bringt Aufmerksamkeit

So in etwa:

Du bist nicht zufrieden mit deinem Sexleben?

Hier findest du die einzig wahren Tipps, wie du in wenigen Wochen deinen Partner im Bett überwältigen wirst. Vor Freude. Vorfreude ist angebracht! Lies hier weiter!

Außerdem möchte ich auf meinen Testbericht “Sex oder Kuchen” verweisen, denn Kuchen und Sex sind zwei wunderbare Sachen, die man auch miteinander kombinieren kann. Hab ich schon SEX geschrieben? Und dass es Nacktfotos von Kaley Cuoco gibt?

Dein Blog wird nur von ein paar mitleidigen Freunden ab und zu angeklickt?

Schreib doch mal ein paar Beiträge über das Bloggen an sich. Zum Beispiel einen Beitrag darüber, wie man einen guten Beitrag verfasst. Das ist ganz leicht:

  1. Öffne die ersten 5 Beiträge zu diesem Thema bei Google
  2. Kopiere den ersten Absatz des fünften Beitrags
  3. Kopiere den zweiten Absatz des vierten Beitrags
  4. Kopiere den dritten Absatz des zweiten Beitrags (Vorsicht, hier passieren die meisten Fehler!)
  5. Kopiere den zweiten Absatz des dritten Beitrags
  6. Öffne bei Google den sechsten Beitrag, den ersten kennt schon jeder.
  7. Kopiere den ersten Absatz des sechsten Beitrags.
  8. Versehe jeden Absatz mit einer Überschrift, die eine Zahl enthält und mehr verspricht, als du bieten kannst, wirst und willst. Zum Beispiel: 3,1415 Möglichkeiten, wie du die Zahl Pi in einen Blogeintrag einbauen kannst, um mehr Leser zu bekommen
  9. Füge alles zusammen und versehe es mit irgendeiner aufsteigenden Statistik.
  10. Teilen, Teilen, Teilen!!!

 

Du bist ja kein Nazi, aber…

…du findest die Pediga und so voll gut und willst nicht, dass dir dein Friseur den Bart auf einmal islamisch stutzt. Suche im Internet nach dem Stichwort “Antifa” und teile diese Ansicht auf allem, was du finden kannst. Am Besten mit Link zu deinem Blog, in dem dein Impressum angegeben ist. Du wirst so viele Follower wie nie zuvor haben!

Fazit

Alle drei Punkte in einem Beitrag. Na wenn das nicht der Hammer wird, weiß ich auch nicht.

(Un)kreatives Schreiben und so

Der erste Satz wird ganz von allein kommen, denn es stimmt wirklich, daß in jedem Augenblick in unserem Bewußtsein ein unbekannter Satz existiert, der nur darauf wartet, ausgesprochen zu werden.

André Breton: Die Manifeste des Surrealismus („Manifestes du surréalisme“)

Das ist doch mal interessant. Wenn man das so sieht, dürfte kein Autor jemals eine Schreibblockade haben, denn einfach drauf los schreiben löst diese dann wohl. Ich wollte zwar ein bisschen etwas texten, bin dann aber im Internet und im Glühwein versumpft, von dem ungefähr 10 Liter zufälligerweise hier rumstanden. Ich möchte jetzt niemandem die Schuld in die Schuhe schieben, denn eigentlich bin ich ganz dankbar für den Glühwein. Manchmal sind es eben die kleinen Dinge des Lebens. Nicht, dass ein 10L-Karton jetzt besonders klein wäre, aber das Prinzip sollte klar sein.

Der erste Satz kam also nun wirklich von alleine und jetzt muss ich einfach nur noch weiter schreiben. Was per se schon gar nicht funktionieren kann, weil ich mir dessen bewusst bin, dass dieser Text eventuell veröffentlicht und allen Menschen zugänglich gemacht wird, womit ich mich ja selbst zensiere. Und da soll noch einer behaupten, der Staat zensiere uns. Das tun wir doch eher selbst.

Wer einmal Tagebuch geschrieben hat, kennt das: Nirgends und zu niemandem ist man ehrlicher als zu seinem Diarium. Denn wer sich vor sich selbst verstecken muss, hat sowieso schon gegen sich selbst verloren.

Ähnlich ist es übrigens bei der Musik. Also wenn sie gespielt wird. Der Musiker, der gerade spielt, lässt immer Spontaneität zu, er kann gar nicht anders. Live-Musik ist niemals zweimal die selbe, irgendeinen Unterschied wird man erkennen und wenn er nur in einer Note zum Vorschein kommt.

Genau deshalb mag ich Live-Musik: Man kann sich darauf verlassen, dass man sich nicht auf sie verlassen kann. Genauso wie auf das Publikum. Das wird nämlich beim Mitsingen in jedem Fall zu langsam und beim Mitklatschen zu schnell sein. Woran das liegt, weiß ich nicht, ich weiß nur, dass es mich stört. Deshalb mag ich auch Balladen.

Bei Balladen versucht niemand, zu klatschen, wenn dann halten alle die Feuerzeuge oder die Feuerzeug-Apps in die Luft und wenn die nicht im Takt schwenken, ist mir das Jacke wie Hoden Hose. Und als beim letzten Konzert in der Kneipe um die Ecke die Künstler ein deutsches, hundert Jahre altes Volkslied spielte und die Senioren im hinteren Bereich (unfreiwillig) den flüsternden Geisterchor bildeten, fand ich das sogar fast schön.

2015-01-13 22.01.07

Erste Reihe for the win!

 

Und das Zitat ist sogar ausnahmsweise richtig zugeordnet. Sachen gibt’s!

Ich bin ein Werwolf – Ist doch halb so wild

Manchmal fühle ich mich ein bisschen wie ein Werwolf. Also nicht diese pop-kulturellen Glitzer-Werwölfe, die aufgrund ihrer Identitätskrise nicht einmal wissen, ob sie jetzt in Bedward oder Ella verliebt sind. Eher wie ein Werwolf der schon damals von…ähm…diesem einen Autor in….Moment…wie hieß das noch gleich? Nochmal von vorne!

Manchmal fühle ich mich ein bisschen wie kein Werwolf. Also nicht diese postrockmodernen, von schmerzerfüllten Verwandlungen geplagten Menschen, die sich bei Vollmond in einen Wolf verwandeln – wer glaubt denn schon an böse Geister? – sondern eher wie ein Werbinicheigentlichundwassollichhierwolf und so…

Daher stellt sich natürlich die Frage, was einen sogenannten Werwolf denn ausmacht. Ist es die Verwandlung an sich? Der Zeitpunkt ebendieser? Oder vielmehr die vollkommene Inversion menschlicher Eigenschaften in ein triebhaft gesteuertes Tier? In meinem Fall wohl nichts davon!

Was ist denn nun ein Werwolf?

Wer bei Google “Wer” eingibt, bekommt als erstes Ergebnis “Wer wird Millionär” angezeigt. Da ich mich in diesem Fall wie beim Warum- und Waswolf weiterhin ohne schlechtes Gewissen als Aussenseiter bezeichne, bleibt mir eigentlich nur der Wolf übrig, der ja so gar nicht ich bin. Oder auch umgekehrt. Von den alten, klassischen Vorstellungen eines solchen Gestaltwandlers hat sich die Moderne ja erst mit Twilight abgewandt.

Da ja die Popkultur aus dem klassischen Werwolf ohne mit den Wimpern zu zucken einen Eddie gemacht hat, beanspruche ich dieses Privileg nun auch für mich:

Was bin denn nun ich?

Da der Werwolf beliebig interpretiert werden kann, interpretiere ich wohl auch mich so beliebig wie möglich. Da eben jener immer noch die Eigenschaft hat, an den Mondkalender zu glauben, beanspruche ich für mich, genau das nicht zu tun. Denn meine Verwandlung hat nichts mit der aktuellen Entfernung und Position zum Mond zu tun.

Manchmal werde ich nämlich ordentlich oder vernünftig. Bevor jetzt der geneigte Leser einen panischen Fluchtverusch unternimmt, möge er mich doch erläutern lassen:

Der Dumme hält Ordnung, das Genie beherrscht das Chaos

-Die Ludolfs

Ich nenne viele Eigenschaften mein Eigen, die sich ab und zu ins Gegenteil verkehren können. Was wohl auch ein Grund dafür ist, dass ich von meinem diesjährigen Wichtel einen weiteren Wecker geschenkt bekommen habe. Was nicht heißen soll, dass ich ein überaus unpünktlicher Mensch bin, im Gegenteil, es ist Zeichen der Anerkennung für herausragendes Zeitverständnis. Bestimmt. Dass ich ein sehr engagierter Mensch bin, sieht man doch alleine schon daran, dass ich mich aufraffe, Beiträge für diese Weblog zu schreiben. Von meinen Aktivitäten abseits des weltweiten Netzes einmal abgesehen (ja, offline bin ich noch viel fauler und mein Desktop ist aufgeräumter als mein Zimmer), zeigt diese kurze Auflistung bereits, wie sehr sich manche Eigenschaften ins Gegenteil verkehren können. Denn ich bin ja eigentlich faul und sollte durch mein Naturell gar nicht in der Lage sein, so etwas wie einen Blog zu führen.

Manchmal aber, so scheint es, packt es mich und ich werde motiviert. Ich kann nicht sagen, woher es kommt und wann es mich trifft, aber es gibt Tage, da erwische ich mich beim Putzen oder Aufräumen in einem Maße, das ich selbst nicht für möglich gehalten hätte. Und wenn ich erst einmal angefangen habe, höre ich auch so schnell nicht mehr auf. Es wäre zwar umgekehrt einfacher, aber einfach scheint mir auch zu langweilig zu sein. Als vernünftiger Mensch müsste ich nun wohl herausfinden, was denn diese Ordnungsanfälle bei mir auslöst, damit ich sie in Zukunft bewusst initiieren kann. Aber dazu fehlt mir momentan einfach die Motivation. Fuck my life.

Wer ein wenig in der Werwolf-Analogie weiterdenkt, könnte auf die Idee kommen, ich sollte andere Menschen beißen, um sie anzustecken. Hab ich versucht, die wollten dann aber seltsamerweise alle noch weniger für mich putzen. Das klappt also auch nicht.

Also bleibe ich einfach weiter ich und lass mich das nächste mal wieder von mir selbst überraschen, wenn ich um 22:30 am Sonntag Abend noch beginne, die Duschkabine vom Kalk freizuschrubben.

Diese 3 Zonen meiner Gedankenwelt werden dein Leben komplett verändern

Musik ist nur gut, wenn sie laut ist!

-Ludwig van Beethoven


Wenn ich auf mein Dashboard blicke, fragt mich mein WordPress immer, was mich gerade beschäftigt. Das ist sicher total nett gemeint, ist es doch eine Aufforderung, meine Gedanken niederzuschreiben, mit der Welt zu teilen, was mir durch den Kopf geht. Gute Idee….oder? Vermutlich nicht, denn meine Gedankenwelt ist sozusagen in drei Besatzungszonen aufgeteilt:

Zone 1 – Nicht normal, aber normalverteilt:

Zone 1 ist vermutlich die normalste, eine die die meisten Menschen kennen, ist es doch jene, die mir hilft, in dieser Welt zu leben. Sie enthält alles, was man so unter Allgemeinbildung enthält, beschäftigt sich mit Terminen, der Uni und der Arbeit und kann sich Songtexte und unnützes Wissen besser merken als die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung oder die Gütekriterien der Marktforschung (Validität, Reliabilität und Repräsentativität, ja ok, ich kenn sie ja doch). Diese Zone ist wohl die, die die meisten Leute kennen, die mich nicht wirklich kennen. Sie ist langweilig aber notwendig. Genau deshalb ist sie wenig tauglich dafür, Beiträge für diesen Blog zu produzieren. Denn ernsthaft, wer möchte hier schon eine Auflistung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung lesen? Oder den Songtext zu “Not Afraid” von Eminem? Oder die Tatsache, dass Faultiere manchmal beim Astwechsel statt des nächsten Astes ihren eigenen Arm greifen und vom Baum fallen? Eben, niemand.

Zone 2 – Sigmund Freuds Lieblingsspielzeug:

Die zweite Besatzungszone ist die, die sich mit Persönlichem und Privatem beschäftigt. Sie singt bei Gisbert zu Knyphausen mit und spielt Gitarre. Was sie beschäftigt, wäre für den ein oder anderen sicher interessant, aber hier schaltet sich die Zone 1 ein und verhindert, dass das hier ein emotionaler Beziehungs-Lifestyle-Sorgen-Tagebuch ist. Wessen Ironiedetektor gerade zu keinem eindeutigen Ergebnis kommt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.

Zone 3 – Die letzte Überraschung der Ewigkeit:

Des Pudels wahrer Kern, mein dunkles, kaffeeabhängiges Geheimnis. Königin der schlechten Wortwitze und des flachen Humors ist sie wohl verantwortlich für >90% des hier Geschriebenen. Sie beschäftigt sich mit den wirklich wichtigen Dingen des Lebens:

Ist das Meer etwa so blau, weil  Tintenfische seit Jahrtausenden versuchen, ihre Gedanken schriftlich festzuhalten? Ist Kuchen wichtiger als Sex? Ist es etwa ein Wunder, dass aus einem messerscharfen Verstand oft sehr bestechende Gedanken hervorgehen?

Zone 3 würde gerne ein Restaurant eröffnen, in dem man im Pool liegend zu Mittag isst, das dann “Lunchbecken” nennen und eine Tür weiter im “Haarhaus Fall” Perücken und Alpecin verkaufen.

Zone 3 beschäftigt mich nicht, sie beschäftigt sich selbst. Und manchmal schreibt sie eben Blogbeiträge. Oder Überlebenstipps:

Woran du merkst, dass du zu früh nach Hause gehst:

  1. Es ist noch hell.
  2. Die Bahn fährt noch.

Woran du merkst, dass du zu spät nach Hause gehst:

  1. Es wird schon hell.
  2. Die Bahn fährt wieder.

Ich danke der Academy!

Von Jesus, Richtern und Alkohol

…und dann gibt es noch diese “eine” Person im Freundeskreis: Diese Person, deren Leben interessanter ist als jede Fernsehserie. Und deren jüngste Äußerungen regelmäßig wie die neuste Episode von Game of Thrones diskutiert werden. Nicht etwa, weil dieser Mensch ein besonders beeindruckendes Leben führt. Im Gegenteil: Es ist das Verpeilte, das “Ich bin so schön verstrahlt” als Lebensmotto.

Und ich frage mich manchmal, ob dieser Mensch weiß, wie sehr er einem Unterhaltungsmedium ähnelt, das zwar nur eine kleine aber dafür beständige Einschaltquote hat. Immerhin müsste er darüber nachdenken. Was schwierig wird. Namen will ich mal keine nennen, vielleicht kommt er ja von selbst drauf, wenn er mal gerade nicht gegen Goliath kämpft. Oder mit Jesus diskutiert. Den hat er (nennen wir ihn der Einfachheit halber mal “Karl”) nämlich auf der letzten Halloweenparty getroffen. Man mag sich nun darüber wundern, dass es tatsächlich jemand angemessen findet, Jesus als Gruselkostüm zu tragen. Das ist sicher gegenüber den ganzen Gläubigen, die auf diesem Planeten immer noch das Paradies suchen, politisch sowas von nicht korrekt. Deshalb gehen wir nun einfach mal davon aus, dass es der echte Jesus war, der vor dem jüngsten Tag (wann ist denn eigentlich der nächste Termin dafür angesetzt?) noch ein bisschen Spaß haben wollte.

Bevor sich jetzt alle wundern, warum Er beginnt, den Illeismus auf Seinem Blog anzuwenden: Keine Angst, Er spricht nicht von Sich selbst. Oder so.

Ich schweife ab. Nun kann eine Diskussion mit Jesus durchaus ihre Höhepunkte haben, für mich war dieser definitiv, als dieser auf Karl beschwichtigend einredete:

Mein Sohn! Gib mir deine Waffe, ich verspüre aggressive Schwingungen!

Karl trug nämlich einen Baseballschläger mit sich herum, der zwar nicht zu seinem Glitzervampirkostüm passte, aber selbigem vom Balkon gefallen war.  Das war nicht weiter schlimm, denn ein Baseballschläger ist natürlich auch hart im Nehmen. Hab ich mal gehört.

Ob die Mutter des Gastgebers nun vorhat, ihren Sohn wegen der Party zu verklagen, steht noch aus. Das hat nämlich eine Düsseldorferin erfolglos versucht. Und wenn sie an dieselbe Richterin gerät, die anerkennend schaut, wenn der Angeklagte erzählt, er habe nach den 6 Bier beim Vorglühen noch “13 Wodka Bull, fünf Jägermeister, sechs Bier” getrunken, dann wird wohl auch sie keinen Erfolg haben.

Wer bis hierhin durchgehalten hat, darf stolz auf sich sein. “Verwirrend” ist nicht das richtige Wort, aber das erste, das mir dazu einfällt.

Die Schokokucheneinheit – oder es kommt nur auf die Technik an

Im letzten Beitrag habe ich mich nach längerer Überlegung bei der Wahl zwischen Sex und Sex für Kuchen entschieden. Begründet habe ich dies mit meinem Drang danach, witzig zu sein.

Okay, ich gebe zu, das war gelogen. Ich würde mich nämlich sowieso immer für Kuchen entscheiden. In der Diskussion mit meinem Ex-Mitbewohner, die zu diesem Ergebnis führte, waren wir uns nämlich sehr schnell einig, dass Kuchen, insbesondere Schokoladenkuchen eine ziemlich schwer zu übertreffende Neigung dazu hat, Befriedigung hervorrzurufen. Bei Sex ist das ja so eine Sache. Da kann ja so viel passieren. Kurz gesagt ist es ziemlich leicht, miesen Sex, aber ziemlich schwierig, miesen Schokokuchen zu haben. Das hängt dann aber von der Technik ab, nicht von der Größe

Um aber eine gut durchdachte Entscheidung zu treffen, braucht es Vergleichbarkeit. Jetzt wird manch einer behaupten, Sex mit Kuchen zu vergleichen sei erstens Blasphemie und zweitens wie der Vergleich zwischen Äpfel und Birnen: Nicht machbar! Stimmt aber beides nicht. Der Vergleich zwischen oben genannten Früchten ist zwar nicht unmöglich, der Vergleich zwischen Kuchen und Sex ist aber sogar noch einfacher:

Da Schokokuchen eine universell anerkannte, kulturkreisübergreifende Befriedigungswirkung hat, setzt man für Schokokuchen einfach die Befriedigungsstufe von 1 SKE (Schokokucheneinheit) an. Daran gemessen wird dann die erfüllende Wirkung des Geschlechtakts. Nun sind wir uns ja einig, dass es sehr schönen und sehr miesen Sex gibt. Egal wie mies der Sex aber ist, es ist immer noch Sex, die Befriedidungsstufe kann also nie 0 werden, sondern nähert sich nur an. Begnadete Mathematiker wie ich drücken diese Annäherung mit dem Grenzwert, dem Limes aus. In unserem Fall bedeutet das, dass die Skala von lim0 SKE bis 1 SKE Sex bezeichnet, der schlechter oder gleich gut ist wie Schokokuchen. Da man aber auch nie weiß, ob nicht der nächste Sex noch besser sein wird, gibt es auch im oberen Skalenbereich nur die Annäherung an die 2. Und damit genug der Theorie, hier die offizielle Schokokucheneinheitsgleichung zur Messung und Vergleichbarkeit der Güte von Schokokuchen und Geschlechtsverkehr:

LimSKE

Die einfache Skala für euer Tagebuch zum Nachzeichnen könnte dann zum Beispiel so aussehen:

skescale

So, damit sind dann wohl der Welthunger und Krebs kein Problem mehr, morgen machen wir uns dann an Ebola und wer mir einen Nobelpreis verleihen möchte, soll doch bitte daran denken, diesen mit Schokokuchen zu dotieren.

q.e.d.

Danke an David für die nochmalige Bestätigung, dass Kaffee trinken mit der Tante keine Form von koitaler Interaktion darstellt.

Sex oder Kuchen?

Die schwierige Aufgabe, neue Mitbewohner zu finden, wird ja in den heutigen Zeiten immer weniger schwierig. Die Wohnungsknappheit in den Unistädten lässt den Ansturm auf freie WG-Zimmer immer mehr zu einer Aufgabe ähnlich anspruchsvoll wie die Jobsuche werden. Da werden Anzeigen geschaltet und WG-Castings durchgeführt. Man will ja schließlich nicht irgendeinen Mitbewohner, sondern einen Menschen, der idealerweise in das Sozialgefüge der bestehenden WG hineinpasst und diese um seine Persönlichkeit bereichert.

Der Unterhaltungswert des Ganzen liegt auf der Hand: Die gesamte WG findet sich zum Happening zusammen, trinkt Bier und empfängt hoheitsvoll die Anwärter, wobei versucht wird, möglichst intelligente Fragen zu stellen, bei deren Beantwortung der Kandidat die Möglichkeit hat, seine Tauglichkeit unter Beweis zu stellen. Eine sehr wichtige dieser Fragen lautet: Sex oder Kuchen?

Nun bin ich ja selbst schon hauptberuflich Mitbewohner und befinde mich somit auf der gemütlichen Seite der Couch, möchte mich aber trotzdem einmal mit genau dieser Frage auseinandersetzen:

Als zu Ironie und Sarkasmus neigender Mensch würde die Antwort natürlich erst mal “Kuchen” sein. Da man als ahnungsloser Bewerber auf das Zimmer die Befrager nicht kennt, weiß man nicht, ob es eventuell eine interne Regel gibt, nach der die Beantwortung der Frage mit Kuchen gleich zum Auschluss führt. Profanerweise hat man natürlich auch erstmal Hemmungen, gleich Sex zu sagen. Deshalb würde ich wohl zu beidem tendieren. Obwohl “Beides” sicher keine erlaubte Antwort in diesem Spiel ist, müsste man sich natürlich die Frage stellen, ob “beides” auf Kuchen essen beim Sex oder Sex mit Kuchen hinausläuft. Ersteres ist sicher nicht einmal so ungewöhnlich, manche Leute stehen eben mehr auf Schwarzwälder Kirschtorte im Bauchnabel anstatt auf “diese Bier die so schön geprickelt ‘at…” und Sex mit Kuchen wurde uns ja in jungen Jahren in American Pie vorgemacht.

Geschmackssache also. Aber wie gesagt, keine erlaubte Antwort. Andererseits könnte man ja auch über die Sinnhaftigkeit der Frage an sich diskutieren. Spitzfindig, wie ich bin, fällt mir nämlich bei Kuchen gerade auch die Torte ein und als solche wird ja gerne mal umgangssprachlich und manchmal auch respektlos von einer Frau gesprochen. Vom Aussprechenden meistens in Bezug auf ihr begehrliches Aussehen reduziert, impliziert er oftmals sein Bedürfnis, mit dieser “Torte” in koitale Interaktion zu treten. Diese Interpretation führt also die Frage an sich ad absurdum; sie lautet dann: Sex oder Sex?

Womit wir wieder beim Drang zum Witzigsein angelangt sind, in diesem Falle entscheide ich mich nämlich für Kuchen.

Schokokuchen oder –kekse jeglicher Form dürfen gerne persönlich oder per Post an den Autor dieses Textes überbracht werden. Eine digitale Würdigung auf dieser Webpräsenz als Zeichen unendlicher Dankbarkeit wird in Aussicht gestellt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Angehörige der beteiligten Firmen (keine) sind zur Teilnahme verpflichtet.

Warum Alkohol beim Schreiben hilft

Ich bin nüchtern. Nicht, dass mich das vom Schreiben abhalten würde, allerdings ist es doch erstaunlich wie Alkohol nicht nur im Falle sozialer Interaktion enthemmend wirkt, sondern auch bei asozialer Intraaktion. Vor dem Rechner.

Wenn du nicht trinkst, dann sind alle deine Geschichten langweilig und enden mit: Und dann bin ich nach Hause gegangen.

–Jim Jefferies

Ich sitze mit meinen Mitbewohnern auf der Fensterbank, die genug Platz für uns drei bietet, wenn wir versetzt sitzen. Es regnet und wir sind alt genug, um das Geräusch des Regens zu genießen und jung genug, um währenddessen billigen Weißwein aus der Flasche zu trinken, während wir weniger über Gott und mehr über die Welt reden. Uns fällt auf, dass Alkohol keine Kreativität erzeugt, sondern vielmehr eine kreative Ehrlichkeit zulässt, indem er produktive Hemmungen aus dem Weg räumt.

Deshalb ist das alternative Ende zu Frank Schätzings “Der Schwarm”, in dem alle Nacktschnecken der Welt von besessenen Krabben ins Meer gebracht werden, wo sie das transatlantische Unterseekabel mit dem Ziel, Unmengen  von Methan durch die austretende elektrische Spannung freizusetzen, zerfressen, wodurch methangefüllte Wale wie Knallbonbons in die Erdatmosphäre springen, um dort alle Satelliten zu zertrümmern und so die menschliche Kommunikation zwischen dem amerikanischen und europäischen Kontinent sowohl über als auch unter dem Wasser komplett abschneiden, auf einmal erschreckend plausibel.

Nichtsdestotrotz hat selten eine gute Geschichte mit “Ich saß da und aß einen Salat…” begonnen. Tausende dafür mit “Eigentlich wollte ich nur ein Bier trinken…”

Um meinen Teil zu mehr Gerechtigkeit in der Welt beizutragen, kaufe ich deshalb zu Bier auch immer einen Kopf Salat. Seit die Schnecken alle im Meer sind, findet man die auch nicht mehr zwischen den Blätter und kann einen Kopf auch ganz leicht wie einen Apfel essen.

Dazu auch ein falsch zugeordnetes Zitat:

Das Recht auf ein gescheitertes Leben ist unantastbar.

–Christian Wulff

Diese falsch zugeordneten Zitate machen ja auch wirklich Spaß. Und man muss nicht einmal betrunken zu sein, um sie zu erfinden, sie sind ja schon erfunden. Und wo wir gerade beim Trinken sind:

Und dann bin ich nach Hause gegangen.

–Karl-Theodor zu Guttenberg

Hätte er doch mal im Dienst getrunken!