Flashbash

Eine neue politische Bewegung muss her!

Wir Deutschen sind ja immer gerne und schnell verdrossen. Politikverdrossen, Medienverdrossen, Wetterverdrossen, ein Teil von uns war sogar sehr schnell DDR-verdrossen. Und als wir das letzte mal Judenverdrossen waren, hat das im Nachhinein niemandem so richtig gut gefallen. Jetzt sind wir also gewachsen, reifer und Ausländer- und Islamverdrossen. Da ich mir leider nicht merken kann, was PEGIDA ausgeschrieben bedeuten soll, dachte ich, ich gründe mal eben meine eigene politische Bewegung, deren Bedeutung sich auch keiner merken kann und die zudem auch noch unglaublich unaussprechlich ist.

Denn wie so oft um diese Jahreszeit schleicht sich im Internet eine Unart ein, die gern auch mal epileptische Anfälle auslösen kann: Die Rede ist von animiertem Schneefall. Nicht nur frisst dieser schneewaldverherrlichende Grafikspeicherauslaster Ressourcen und Geschwindigkeit, nein man wird auch noch vom Inhalt abgelenkt, wegen dem man ja eigentlich die Webseite besucht hat! Und WordPress macht es einem auch noch besonders leicht:

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Wo Schnee fällt, sind auch Steine schnell in der Luft, deshalb rufe ich hiermit die BGSABUAWDSMAZBMVINMS ins Leben. Was das bedeuten soll kann sich sicher jeder denken. Für die, die nicht denken können, schreib ich es aber noch einmal auf:

BGSABUAWDSMAZBMVINMS – Blogger gegen Schnee auf Blogs und anderen Webseiten, die sich mit Animationen zukleistern bis man vom Inhalt nix mehr sieht.

Wir möchten, dass alle Kinder in einem friedlichem[sic!], weltoffenem[sic!] und schneefreiem[hehe!] Internet aufwachsen können!
Wir sind nicht “politisch korrekt”…!
Wir beugen uns NICHT dem medialen Mainstream und somit auch nicht den “Schneemenschen”!
Wir nehmen unser verfassungsgemäßes Recht auf freie Meinungsäußerung wahr.
JEDER Mensch, gleich welcher Nationalität oder Religion ist uns willkommen !!!
Wir wollen einfach KEINEN SCHNEE auf unseren Websites !!!

Unsere Blogs, Webseiten und Feedreader sind KEINE Orte zum Austragen von Schneefall!!!
Wir akzeptieren KEINE HETZE von irgendwelchen Schneextremisten gegen “Ungläubige” oder Andersgläubige…
Wir akzeptieren in Europa keinerlei “Tätigkeiten” von Dr. Schnee Flocke, Prof. Eis Kristall oder wie sie alle heißen!
Unser freies Denken, unsere freie und offene Lebensweise wollen wir für ALLE im Internet lebenden Menschen erhalten !
Wir fordern von UNSERER Justiz ein Ausschöpfen ALLER rechtlichen Mittel gegenüber selbsternannten “Schneekriegern” und Haßpredigern! *

Die Trennung von Schnee und Internet war und ist ein Erfolg in Europa.
Der “Vater des Sommers”, Dr. Sommer, führte Deutschland, nach der Trennung von Schnee und Internet, mit Erfolg  und Sex in die Moderne und hat damit bewiesen, dass dazu auch ein winterlich geprägtes Land in der Lage ist!**

*”Haßprediger mit ß, das war so gut, das musste ich stehen lassen!” (Anm. der Redaktion)

**Dieser Text stammt ursprünglich von der Facebookseite der PEGIDA, die glauben, dass das eine Homepage ist und deshalb nur noch eine URL gekauft haben. Das Urheberrecht für alle Rechtschreib- und Grammatikfehler und die Plenks liegen bei den kompetenten Verfassern des Textes dort.

Auch ein Positionspapier wurde schon ausgearbeitet:

  1. Wir sind FÜR Schnee auf Skipisten.
  2. Wir sind FÜR mehr Dönersauce in Dönern.
  3. Wir sind FÜR längere Abkürzungen.
  4. Wir sind FÜR kürzere Positionspapiere.

Und bevor mich hier irgendjemand falsch versteht, distanziere ich mich schon mal vorsorglich von allem, was jemals von mir oder jemand anderem geschrieben, gesagt, gesungen oder gedacht wurde und so. Außer von Pfannkuchen, Pfannkuchen sind toll!

Ich bin einfach ein Loser

Heute möchte ich mal über mich schreiben. Das tu ich nämlich sonst zu selten. [/ironie]

Ich bin ein Loser, möchte ich sagen, nicht im Sinne von Versager sondern im Sinne von Verlierer. Ich verliere nämlich ständig Dinge. Ich weiß nicht, wie wieviele Geldbeutel schon durch meine Hände und mir durch die Lappen gegangen sind, denn so weit kann ich gar nicht zählen. Schon als ich noch als junger Knabe jeden Morgen hochmotiviert und voller Elan in die pädagogische Anstalt reiste, musste ich dafür einen Beförderungsausweis bei mir führen. Zusätzlich zu dem ganzen Material, was mir in den Kopf gestopft werden sollte (vergeblich, Lesen konnte ich schon und Rechnen kann ich bis heute nicht) musste ich also noch ein Kärtchen bewachen, das mich berechtigte, den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen. Es benötigt wohl nicht viel Überzeugungskraft, glaubhaft zu vermitteln, dass ich diese Busfahrkarte schneller verloren habe, als die Busgesellschaft neue nachdrucken konnte.

Dieser Kindheitstraum Dieses Kindheitstrauma zieht sich durch mein ganzes Leben. Ich bin mittlerweile stolzer Besitzer von jeweils zwei Führerscheinen und Personalausweisen, mehreren Krankenversicherungskarten und einem Berg geschredderter Bank- und Kreditkarten. Denn allzu oft finde ich das Zeug gerade dann wieder, wenn es sowieso zu spät ist und alles neu beantragt wurde.

Mittlerweile schaffe ich es aber, ganz gut zurecht zu kommen und die Verlustfrequenz mit ernsthaften Konsequenzen ist stark gesunken. Trotzdem, nicht deswegen schaffe ich es immer noch viel zu oft, in Gedanken versunken Dinge zu verlegen. Gerade suche ich meine Kaffeetasse, aus der ich vor 10 Minuten noch getrunken habe. In meiner WG. Ich schaffe es tatsächlich, meine Kaffeetasse in meiner WG zu verlieren. Wenn ich alleine bin. Es ist nicht so, dass ich sie irgendwo vergesse, wo sie nicht hingehört, vielmehr vergesse ich, wo sie hingehört. Mit teilweise fatalen Folgen. Denn der Kaffee ist kalt, bis ich ihn gefunden habe.

Wer mir den Loser jetzt noch nicht glaubt, möge die Geschichte der verlorenen Karotte lesen:

Vor langer, langer Zeit (ca. 3 Monate) begab es sich, dass ich morgens aufstand, um zur Arbeit zu gehen. Da sich so ein Arbeitstag ohne Essen nur schwer überstehen lässt, bot sich der Umweg über den heimischen Kühlschrank an, um dort ein wenig Nahrung für unterwegs aufzunehmen. Die letzte Karotte ihrer Herde lächelte mich an und es war klar, dass wir den Tag zusammen verbringen würden. Doch als ich aus der Personenwaschanlage ausgestiegen war und mein Lebenselixier getrunken hatte, war die Karotte verschwunden. Trotz intensiver Suche blieb diese unauffindbar und ich musste mich also alleine auf den Weg machen.

Du fragst dich jetzt vielleicht: “Ernsthaft? Wer ist so blöd, eine Karotte in der Küche zu verlieren?”

Ich melde mich freiwillig.

Zum Schluss noch ein weiteres falsch zugeordnetes Zitat:

Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.

-Miley Cyrus

Ich geh mal meinen Schatten messen.

Diese 3 Zonen meiner Gedankenwelt werden dein Leben komplett verändern

Musik ist nur gut, wenn sie laut ist!

-Ludwig van Beethoven


Wenn ich auf mein Dashboard blicke, fragt mich mein WordPress immer, was mich gerade beschäftigt. Das ist sicher total nett gemeint, ist es doch eine Aufforderung, meine Gedanken niederzuschreiben, mit der Welt zu teilen, was mir durch den Kopf geht. Gute Idee….oder? Vermutlich nicht, denn meine Gedankenwelt ist sozusagen in drei Besatzungszonen aufgeteilt:

Zone 1 – Nicht normal, aber normalverteilt:

Zone 1 ist vermutlich die normalste, eine die die meisten Menschen kennen, ist es doch jene, die mir hilft, in dieser Welt zu leben. Sie enthält alles, was man so unter Allgemeinbildung enthält, beschäftigt sich mit Terminen, der Uni und der Arbeit und kann sich Songtexte und unnützes Wissen besser merken als die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung oder die Gütekriterien der Marktforschung (Validität, Reliabilität und Repräsentativität, ja ok, ich kenn sie ja doch). Diese Zone ist wohl die, die die meisten Leute kennen, die mich nicht wirklich kennen. Sie ist langweilig aber notwendig. Genau deshalb ist sie wenig tauglich dafür, Beiträge für diesen Blog zu produzieren. Denn ernsthaft, wer möchte hier schon eine Auflistung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung lesen? Oder den Songtext zu “Not Afraid” von Eminem? Oder die Tatsache, dass Faultiere manchmal beim Astwechsel statt des nächsten Astes ihren eigenen Arm greifen und vom Baum fallen? Eben, niemand.

Zone 2 – Sigmund Freuds Lieblingsspielzeug:

Die zweite Besatzungszone ist die, die sich mit Persönlichem und Privatem beschäftigt. Sie singt bei Gisbert zu Knyphausen mit und spielt Gitarre. Was sie beschäftigt, wäre für den ein oder anderen sicher interessant, aber hier schaltet sich die Zone 1 ein und verhindert, dass das hier ein emotionaler Beziehungs-Lifestyle-Sorgen-Tagebuch ist. Wessen Ironiedetektor gerade zu keinem eindeutigen Ergebnis kommt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.

Zone 3 – Die letzte Überraschung der Ewigkeit:

Des Pudels wahrer Kern, mein dunkles, kaffeeabhängiges Geheimnis. Königin der schlechten Wortwitze und des flachen Humors ist sie wohl verantwortlich für >90% des hier Geschriebenen. Sie beschäftigt sich mit den wirklich wichtigen Dingen des Lebens:

Ist das Meer etwa so blau, weil  Tintenfische seit Jahrtausenden versuchen, ihre Gedanken schriftlich festzuhalten? Ist Kuchen wichtiger als Sex? Ist es etwa ein Wunder, dass aus einem messerscharfen Verstand oft sehr bestechende Gedanken hervorgehen?

Zone 3 würde gerne ein Restaurant eröffnen, in dem man im Pool liegend zu Mittag isst, das dann “Lunchbecken” nennen und eine Tür weiter im “Haarhaus Fall” Perücken und Alpecin verkaufen.

Zone 3 beschäftigt mich nicht, sie beschäftigt sich selbst. Und manchmal schreibt sie eben Blogbeiträge. Oder Überlebenstipps:

Woran du merkst, dass du zu früh nach Hause gehst:

  1. Es ist noch hell.
  2. Die Bahn fährt noch.

Woran du merkst, dass du zu spät nach Hause gehst:

  1. Es wird schon hell.
  2. Die Bahn fährt wieder.

Ich danke der Academy!

Vom Schreiben und beschrieben werden

Einfach zu schreiben, um des Schreibens willen ist meistens unglaublich produktiv. Es kommt zwar selten eine Endfassung aus dem Hirn geflossen, aber dafür umso mehr Inhalt. Irgendjemand hat mal gesagt, dass Schreiben Enthüllung und Tarnung in einem ist. Natürlich auf den Autor bezogen. Je weniger der Autor aber über das nachdenkt, was er schreibt, desto mehr tendiert der geschriebene Text dazu, etwas über ihn zu enthüllen.

Schließlich gibt es keinen Mensch, der gleich wie ein zweiter denkt. Es ist uns sogar unmöglich, uns vorzustellen, wie es sich anfühlen würde, jemand anderes zu sein. Wer garantiert mir denn, dass meine Art zu denken (und damit meine ich keine ideologischen Ansätze oder ähnliches) nicht total abnormal ist? Verrückte Sache. Dennoch ist das direkte, ehrliche Schreiben wohl einer der effektivsten Wege, Gedankengänge und Denkmuster darzustellen. Dieser Text entsteht nicht in meinem Kopf, sondern in meinen Fingern, ich erfahre ihn quasi in dem Moment, in dem er auf dem Bildschirm erscheint. Das Ganze wäre wohl auf der Schreibmaschine irgendwie stilvoller; meine Schreibmaschine mit in den Zug zu nehmen…ganz so Hipster bin ich nun doch nicht.

Zumindest von mir kann ich behaupten, dass der Begriff Schreibblockade eigentlich unzulänglich ist. Tatsächlich ist die Blockade oftmals eher ein Denial of Service, eine Flut von Anfragen (Anforderungen an den zu schreibenden Text) an den Server (Gehirn), der daraufhin überlastet in die Knie geht (Griff zum Weinglas). Denn irgendetwas schreiben kann man immer, sich aber an bestimmte qualitative und inhaltliche Regeln zu halten, kann jeden aus der Bahn werfen.

Lesen hingegen funktioniert doch gerade in die andere Richtung: Es handelt sich um neuen Inhalt, neue Informationen, übertragen durch Schriftzeichen, die sich per anerkannter Kodierung ins eigene Bewusstsein entschlüsseln und dort Sinn machen ergeben. Und beim Lesen entsteht auch immer ein Bild des Autors und des Beschriebenen. Dass sich das vom eigentlich vom Urheber Intendierten fundamental unterscheidet, ergibt sich ja schon aus oben genannter Eigenschaft der menschlichen Diversität. Jeder liest, schreibt, denkt, spricht und fühlt anders und das ist gut so. Deshalb darf eine rechtspopulistische Partei die Westminster Cathedral für eine Moschee halten und das Netz sich darüber lustig machen. Deshalb darf ein Mensch auf seinem Blog seinen Beziehungsstatus in Tagen öffentlich zählen (lassen) und manch einem damit das Bild von der nervigen Klette nachzeichnen. Und deshalb sollten wir uns vielleicht alle selbst nicht ganz so ernst nehmen. Und so.

Von Jesus, Richtern und Alkohol

…und dann gibt es noch diese “eine” Person im Freundeskreis: Diese Person, deren Leben interessanter ist als jede Fernsehserie. Und deren jüngste Äußerungen regelmäßig wie die neuste Episode von Game of Thrones diskutiert werden. Nicht etwa, weil dieser Mensch ein besonders beeindruckendes Leben führt. Im Gegenteil: Es ist das Verpeilte, das “Ich bin so schön verstrahlt” als Lebensmotto.

Und ich frage mich manchmal, ob dieser Mensch weiß, wie sehr er einem Unterhaltungsmedium ähnelt, das zwar nur eine kleine aber dafür beständige Einschaltquote hat. Immerhin müsste er darüber nachdenken. Was schwierig wird. Namen will ich mal keine nennen, vielleicht kommt er ja von selbst drauf, wenn er mal gerade nicht gegen Goliath kämpft. Oder mit Jesus diskutiert. Den hat er (nennen wir ihn der Einfachheit halber mal “Karl”) nämlich auf der letzten Halloweenparty getroffen. Man mag sich nun darüber wundern, dass es tatsächlich jemand angemessen findet, Jesus als Gruselkostüm zu tragen. Das ist sicher gegenüber den ganzen Gläubigen, die auf diesem Planeten immer noch das Paradies suchen, politisch sowas von nicht korrekt. Deshalb gehen wir nun einfach mal davon aus, dass es der echte Jesus war, der vor dem jüngsten Tag (wann ist denn eigentlich der nächste Termin dafür angesetzt?) noch ein bisschen Spaß haben wollte.

Bevor sich jetzt alle wundern, warum Er beginnt, den Illeismus auf Seinem Blog anzuwenden: Keine Angst, Er spricht nicht von Sich selbst. Oder so.

Ich schweife ab. Nun kann eine Diskussion mit Jesus durchaus ihre Höhepunkte haben, für mich war dieser definitiv, als dieser auf Karl beschwichtigend einredete:

Mein Sohn! Gib mir deine Waffe, ich verspüre aggressive Schwingungen!

Karl trug nämlich einen Baseballschläger mit sich herum, der zwar nicht zu seinem Glitzervampirkostüm passte, aber selbigem vom Balkon gefallen war.  Das war nicht weiter schlimm, denn ein Baseballschläger ist natürlich auch hart im Nehmen. Hab ich mal gehört.

Ob die Mutter des Gastgebers nun vorhat, ihren Sohn wegen der Party zu verklagen, steht noch aus. Das hat nämlich eine Düsseldorferin erfolglos versucht. Und wenn sie an dieselbe Richterin gerät, die anerkennend schaut, wenn der Angeklagte erzählt, er habe nach den 6 Bier beim Vorglühen noch “13 Wodka Bull, fünf Jägermeister, sechs Bier” getrunken, dann wird wohl auch sie keinen Erfolg haben.

Wer bis hierhin durchgehalten hat, darf stolz auf sich sein. “Verwirrend” ist nicht das richtige Wort, aber das erste, das mir dazu einfällt.

Die Schokokucheneinheit – oder es kommt nur auf die Technik an

Im letzten Beitrag habe ich mich nach längerer Überlegung bei der Wahl zwischen Sex und Sex für Kuchen entschieden. Begründet habe ich dies mit meinem Drang danach, witzig zu sein.

Okay, ich gebe zu, das war gelogen. Ich würde mich nämlich sowieso immer für Kuchen entscheiden. In der Diskussion mit meinem Ex-Mitbewohner, die zu diesem Ergebnis führte, waren wir uns nämlich sehr schnell einig, dass Kuchen, insbesondere Schokoladenkuchen eine ziemlich schwer zu übertreffende Neigung dazu hat, Befriedigung hervorrzurufen. Bei Sex ist das ja so eine Sache. Da kann ja so viel passieren. Kurz gesagt ist es ziemlich leicht, miesen Sex, aber ziemlich schwierig, miesen Schokokuchen zu haben. Das hängt dann aber von der Technik ab, nicht von der Größe

Um aber eine gut durchdachte Entscheidung zu treffen, braucht es Vergleichbarkeit. Jetzt wird manch einer behaupten, Sex mit Kuchen zu vergleichen sei erstens Blasphemie und zweitens wie der Vergleich zwischen Äpfel und Birnen: Nicht machbar! Stimmt aber beides nicht. Der Vergleich zwischen oben genannten Früchten ist zwar nicht unmöglich, der Vergleich zwischen Kuchen und Sex ist aber sogar noch einfacher:

Da Schokokuchen eine universell anerkannte, kulturkreisübergreifende Befriedigungswirkung hat, setzt man für Schokokuchen einfach die Befriedigungsstufe von 1 SKE (Schokokucheneinheit) an. Daran gemessen wird dann die erfüllende Wirkung des Geschlechtakts. Nun sind wir uns ja einig, dass es sehr schönen und sehr miesen Sex gibt. Egal wie mies der Sex aber ist, es ist immer noch Sex, die Befriedidungsstufe kann also nie 0 werden, sondern nähert sich nur an. Begnadete Mathematiker wie ich drücken diese Annäherung mit dem Grenzwert, dem Limes aus. In unserem Fall bedeutet das, dass die Skala von lim0 SKE bis 1 SKE Sex bezeichnet, der schlechter oder gleich gut ist wie Schokokuchen. Da man aber auch nie weiß, ob nicht der nächste Sex noch besser sein wird, gibt es auch im oberen Skalenbereich nur die Annäherung an die 2. Und damit genug der Theorie, hier die offizielle Schokokucheneinheitsgleichung zur Messung und Vergleichbarkeit der Güte von Schokokuchen und Geschlechtsverkehr:

LimSKE

Die einfache Skala für euer Tagebuch zum Nachzeichnen könnte dann zum Beispiel so aussehen:

skescale

So, damit sind dann wohl der Welthunger und Krebs kein Problem mehr, morgen machen wir uns dann an Ebola und wer mir einen Nobelpreis verleihen möchte, soll doch bitte daran denken, diesen mit Schokokuchen zu dotieren.

q.e.d.

Danke an David für die nochmalige Bestätigung, dass Kaffee trinken mit der Tante keine Form von koitaler Interaktion darstellt.

Sex oder Kuchen?

Die schwierige Aufgabe, neue Mitbewohner zu finden, wird ja in den heutigen Zeiten immer weniger schwierig. Die Wohnungsknappheit in den Unistädten lässt den Ansturm auf freie WG-Zimmer immer mehr zu einer Aufgabe ähnlich anspruchsvoll wie die Jobsuche werden. Da werden Anzeigen geschaltet und WG-Castings durchgeführt. Man will ja schließlich nicht irgendeinen Mitbewohner, sondern einen Menschen, der idealerweise in das Sozialgefüge der bestehenden WG hineinpasst und diese um seine Persönlichkeit bereichert.

Der Unterhaltungswert des Ganzen liegt auf der Hand: Die gesamte WG findet sich zum Happening zusammen, trinkt Bier und empfängt hoheitsvoll die Anwärter, wobei versucht wird, möglichst intelligente Fragen zu stellen, bei deren Beantwortung der Kandidat die Möglichkeit hat, seine Tauglichkeit unter Beweis zu stellen. Eine sehr wichtige dieser Fragen lautet: Sex oder Kuchen?

Nun bin ich ja selbst schon hauptberuflich Mitbewohner und befinde mich somit auf der gemütlichen Seite der Couch, möchte mich aber trotzdem einmal mit genau dieser Frage auseinandersetzen:

Als zu Ironie und Sarkasmus neigender Mensch würde die Antwort natürlich erst mal “Kuchen” sein. Da man als ahnungsloser Bewerber auf das Zimmer die Befrager nicht kennt, weiß man nicht, ob es eventuell eine interne Regel gibt, nach der die Beantwortung der Frage mit Kuchen gleich zum Auschluss führt. Profanerweise hat man natürlich auch erstmal Hemmungen, gleich Sex zu sagen. Deshalb würde ich wohl zu beidem tendieren. Obwohl “Beides” sicher keine erlaubte Antwort in diesem Spiel ist, müsste man sich natürlich die Frage stellen, ob “beides” auf Kuchen essen beim Sex oder Sex mit Kuchen hinausläuft. Ersteres ist sicher nicht einmal so ungewöhnlich, manche Leute stehen eben mehr auf Schwarzwälder Kirschtorte im Bauchnabel anstatt auf “diese Bier die so schön geprickelt ‘at…” und Sex mit Kuchen wurde uns ja in jungen Jahren in American Pie vorgemacht.

Geschmackssache also. Aber wie gesagt, keine erlaubte Antwort. Andererseits könnte man ja auch über die Sinnhaftigkeit der Frage an sich diskutieren. Spitzfindig, wie ich bin, fällt mir nämlich bei Kuchen gerade auch die Torte ein und als solche wird ja gerne mal umgangssprachlich und manchmal auch respektlos von einer Frau gesprochen. Vom Aussprechenden meistens in Bezug auf ihr begehrliches Aussehen reduziert, impliziert er oftmals sein Bedürfnis, mit dieser “Torte” in koitale Interaktion zu treten. Diese Interpretation führt also die Frage an sich ad absurdum; sie lautet dann: Sex oder Sex?

Womit wir wieder beim Drang zum Witzigsein angelangt sind, in diesem Falle entscheide ich mich nämlich für Kuchen.

Schokokuchen oder –kekse jeglicher Form dürfen gerne persönlich oder per Post an den Autor dieses Textes überbracht werden. Eine digitale Würdigung auf dieser Webpräsenz als Zeichen unendlicher Dankbarkeit wird in Aussicht gestellt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Angehörige der beteiligten Firmen (keine) sind zur Teilnahme verpflichtet.

No Need for Speed

In der heutigen Zeit dreht sich ja alles um Geschwindigkeit. Die Schullaufbahn wird um 1 Jahr gekürzt, das Studium soll in einem Rutsch durchgehen, Züge brechen Geschwindigkeitsrekorde und die DSL-Leitung soll ja am liebsten in Terrabyte pro Sekunde angegeben werden. Ganz Deutschland ist im Need for Speed. Ganz Deutschland? Nein, ein von einem unbeugsamen Bahnmitarbeiter besetztes Gefährt hört nicht auf, dem Rausch der Geschwindigkeit den Kampf anzusagen und leistet bitteren Widerstand:

Den fasnächtlichen Trubel um sich herum ignorierend kennt dieser Mann nur ein Ziel: Das Boardrestaurant seines heißgeliebten ICEs mit Cola zu versorgen. Dieses hehre Unterfangen wird ihn zwar ca 15 Minuten Fahrtzeit kosten, um das 30m entfernte Ende des besagten Zuges zu erreichen; da dieser aber mindestens 1 Stunde Verspätung hat, ist das nicht weiterhin schlimm.

Und während er einsam und alleine weder in den Sonnenunter- noch aufgang hineinreitet, spielt im Hintergrund eine Trauerkapelle den Böhmischen Traum. Da soll noch einer sagen, dass das Leben zu schnell verläuft.

Und sie fährt doch!

Die Zugführer streiken, die Sonne zum Glück nicht. Nachdem ich diese Woche die ersten Schneeflocken gesehen habe und es allgemein spürbar kälter wurde, schaut jetzt nochmal die Sonne durch. Das hebt die Laune ungemein.

Trotz meiner Bahnangst riskiere ich es also: Fernreise per Bahn mitten im Tarifkrieg Tarifstreit. Was ich vom Streik halte, steht auf einem anderen Blatt Papier, fest steht, dass ich selbst mit einer Mitfahrgelegenheit nicht so günstig und schnell ans Ziel kommen würde. Vorrausgesetzt, es läuft alles nach (Ersatz)plan.

Von da unten nach da oben. Irgendwie...

 

Ich stehe ja zu meiner hasserfüllten Haltung gegenüber technischen Geräten, die nicht so funktionieren, wie ich es will. Habe ich doch letzten Donnerstag vier Stunden damit verbracht, die Waschmaschine zu beschimpfen. Und all den Leuten, die mir jetzt zurufen wollen: “Das bringt sie doch auch nicht dazu, zu funktionieren!” sei gesagt, dass das Vermeiden von verbalen Entgleisungen genauso wenig funktioniert. Und außerdem: Bringt nichts? Heute bekommen wir eine neue. Und vielleicht wäre das nicht der Fall, wenn ich dieses Drecks-kack-scheiß-teil nur als Schlingel bezeichnet hätte. Beweisen kann das schließlich niemand.

Beweisfoto Beweisfoto: Sie fährt. (Aufgenommen mit einem Samsung Galaxy S4 mit kaputtem Display. Objektiv: 2500mm ICE-Fensterscheibe mit Nothammer)

Anders sieht es beim Bahnstreik aus. So ist es anscheinend doch so, dass die Lokführer keine seelen- und gefühllose Maschinen sind, sondern doch der Gattung Mensch angehören. Deshalb nehme ich hiermit all die (un)ausgesprochenen Verwünschungen zurück! Und hänge sie nachträglich diesem Biest von Weselskyaschmaschine an. Und so 😉

Bahnangst vs. Flugangst

Ich würde mich ja als eher erfahrenen Reisenden betrachten – gerade, wenn es um weitere Strecken geht. Fliegen finde ich eigentlich angenehmer als Bus fahren und am Flughafen fühle ich mich sowieso heimischer, als an irgendeinem Kaffbahnhof mitten im Nirgendwo zu erfrieren. Allein dieser Ruf der Ferne, die vielen Kulturen, aufeinanderprallend, sich gegenseitig ausweichend, einen Tanz tanzend, der keinem bestimmten Rhythmus aber doch ähnlichen Mustern gleicht. Ich werde jetzt sicher nicht zum Poeten, aber ich zähle mich zu den nicht wenigen Menschen, die gerne an einem Flughafen sind.

Gleichzeitig hat das Fliegen an sich aber für mich seine große, furchteinflößende Faszination verloren. Durch die umfassende Kontrolle kann es einem nichtmal passieren, dass man aus Versehen in das falsche Flugzeug steigt. Bei der Bahn schon. Das weiß ich. Aus Erfahrung.

Mitunter deshalb machen mich längere Bahnfahrten nervös. Tausend Dinge gehen mir durch den Kopf: Streiken die Lokführer wohl? Gibt es technische Defekte? Personenschaden? Verschlafe ich den Umstieg? Ist der Zug pünktlich? Verpasse ich den Anschluss?

Und das ist nicht unbegründet. Während ich das hier schreibe, sitze ich in Köln im ICE, in dem spontan wegen eines Defekts der halbe Zug von hinten nach vorne umsteigen muss. Jetzt ist es fragwürdig, ob ich meinen Anschlusszug noch bekomme.

Kann im Flugzeug auch passieren klar. Auch da hab ich schon wegen Verspätung den Anschlussflug verpasst. Der Unterschied ist aber, dass man dann auf Kosten der Fluggesellschaft im Hotel übernachtet und am nächsten Tag fliegt. Und das ist doch der springende Punkt: Wenn ich ein Ticket kaufe, verspricht mir der Dienstleister (ob Airline oder Bahn sei mal dahingestellt) doch, mich für den gezahlten Preis in voraussichtlich dieser Zeit von A nach B zu bringen. Falls ich aber in X hängen bleibe, weil sich mein Transportmittel – von mir unverschuldet – verspätet, muss doch der Transportierende schauen, dass er mich irgendwie weiterbefördert. Zum selben Preis. Und mich entsprechend versorgt, bis er das kann.

Ich glaube, da fehlt der Bahn ein echter Wettkampf, ein Monopol lässt einen schnell mal leichtsinnig werden, wenn es um Begriffe wie Kundenzufriedenheit geht. Eine Airline ist sich dessen tagtäglich bewusst und kämpft deshalb auch um den einzelnen Kunden.

Andererseits wird einem in keiner Airline das klassische “Sänk ju for trävelling wis Deutsche Bahn” so konsequent falsch ausgesprochen, dass es fast schon wie Absicht klingt, um die Ohren geworfen. Und für das ich jedes Mal die Musik pausiere und sehe, wie es den Mitreisenden ein Lächeln auf die Lippen zaubert.